DIE LINKE. Stadtverband Dülmen: Aktuelle Nachrichten und Pressemitteilungen

Gedenken an die Zerstörung Dülmens

DIE LINKE. Stadtverband Dülmen, Klaus Stegemann

Nur knapp eine Woche vor dem Einmarsch der Alliierten wurde Dülmen an zwei Tagen faktisch dem Erdboden gleichgemacht. 92% aller Gebäude waren zerstört oder schwer beschädigt. „Als wir nach dem letzten Angriff Aufklärung flogen, um Aufnahmen von der Zerstörung zu machen, hatten wir Schwierigkeiten, Dülmen überhaupt noch zu finden. Es war eine… Weiterlesen

Haushalt 2023

ehemalige Kolonialmächte (heute G7) machen global träge weiter wie bisher.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

geehrter Herr Bürgermeister,

 

 

nachdem die Unausweichlichkeit dieser HH-Planung ja bereits umfassend gewürdigt wurden fehlt nur noch die formale Abstimmung.

 

 

Und - das Geld wird ja sinnvoll investiert. Die Unterbringung Geflüchteter, der Campus, Kitas, Feuerwehr, Pensionsrück-stellungen, Sportplätze, Werbeetats, Bahnhof. An alles wurde gedacht. - Fahrradstraßen – und natürlich auch 'richtige' Straßen.

 

Medial wurde für den inhaltlich scheinbar zentralen Bestandteil des HH, das Klimakonzept, umfassend geworben. So viele Punkte, so viele Projekte. Steckbriefe, Bürgerbeteiligung und Einbindung in kleinteilige Maßnahmen. Wir tun schließlich was.

 

Wenngleich hier und da eher grob umrissen wird, worum es geht und manches sich wohl eher als Papiertiger erweisen wird – wir sind auf dem Weg. Und allein das ist – völlig losgelöst von realen Wirkungen - ausgesprochen beruhigend.

 

Ein dynamischer Prozess also, bei dem die Klimaneutralität 2035 im Fokus steht.

Konkrete Meilensteine – also etwa: Wie viel CO2 - Einsparung in den nächsten (z.B.) 4 oder auch 8 Jahren erreicht werden soll – suche ich allerdings vergebens. Und das wiederum erschwert einen Vergleich zwischen Anspruch und zukünftiger Wirklichkeit.

 

Und das ist ein ausgesprochen großer Mangel. Spätestens wenn wir in 2030 betroffen feststellen, das das gemeinsame Tempo sämtlicher Beteiligter (Stadt, Unternehmen und Haushalte) nicht ausreichend war, werden die Effekte so groß sein, dass nicht nur (wie jetzt) Pakistan sondern auch wohlmöglich Holland in Not gerät.

 

Und dennoch, oder gerade deshalb beschleicht mich auch ein ungutes Gefühl.

Zukünftig wird alle paar Wochen ein Bericht in der Zeitung zu lesen sein, der den nächsten 'Erfolg' herausstellt. Wir lehnen uns behaglich zurück, unser Gewissen ist beruhigt.

 

Gerade deshalb möchte ich exemplarisch auf 3 Dinge eingehen.

Konsum, Wachstum und Ressourcen. Im einzelnen mag das für Dülmen fast belanglos erscheinen. In der Summe aller Kommunen, die sich ja ähnlich verhalten müssen, bekommt es aber Gewicht.

 

 

Im Klimakonzept wird ausgeführt: Die Stadt Dülmen nimmt bereits an der Kampagne „Münsterland ist Klimaland“ teil und verwendet begleitend die bereitgestellten Materialien wie Flyer und Plakate zu Themen wie bspw. Klimafreundliche Mobilität, Sanieren, PV-Anlagen oder eben: nachhaltiger Konsum.

 

Als praktisches Beispiel mag der Dülmen-Gutschein zur Förderung des lokalen Einzelhandels dienen. Hier wird gezielt der private Konsum finanziell angeschoben.

Für den Einzelhandel sicher ein Lichtblick; Gleichzeitig ist dieses Marketing aber eben auch Ausdruck unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Diesem Gutschein einen Flyer zu nachhaltigem Konsum beizufügen – naja, Papiertiger.           Wir tun uns (wenig überraschend) einfach schwer, von den „bewährten“ Mustern abzuweichen.

 

Trotz aller schönen Phrasen – und z.T. sicherlich hilfreichen Ansätzen - verharrt das Denken leider in einem grundsätzlichen 'Weiter so' einer Konsumgesellschaft die uns so vertraut, quasi selbstverständlich geworden ist.

 

Einen Vorteil hat solch eine Klimapolitik natürlich:

Unser Gewissen wird entlastet. Denn schließlich tun wir ja etwas.

 

- Baugebiete (Das Wachstumsmodell)

Gewerbeflächen-Verkauf pro Jahr = 7.200 m² (mehr als ein Fußballfeld).

Landwirtschaftliche Flächen gehen verloren und

Ausgleichsflächen werden gelegentlich zu Spielbällen.

 

Die Vermarktung der Gewerbeflächen hat stets höchste Priorität.

Das alles um z.B. 2013 bis 2021 die unmittelbar von der Stadt erhobene Gewerbesteuer sowie Anzahl der Betriebe und Mitarbeiter zu erhöhen; Faktisch leider nur auf stagnierenden Niveau zu halten.

 

Aber nichts da! Business as usual. → Der hohe Lebensstandard muss finanziert werden.

Daher ist Wachstum, Wachstum, Expansion auch im öffentlichen Verhalten stets immanent, da wir ja keine Wohlstandsverluste erleiden und Arbeitsplätze erhalten bzw. schaffen wollen.

 

Ressourcen

Die Ausweisung von Wohngebieten hat i.d.R. Einfamilienhäuser als Ergebnis. Ein ungeheurer Ressourcenverbrauch bei vergleichsweise wenig neuem Wohnraum. Angesichts einer großen Wohnungsnachfrage und knapper (auch Bau-) Ressourcen ist das eine fragwürdige Herangehensweise.

 

Was soll's. Wegen der Nachfrage: Business as usual. Attraktivitätssteigerung.

 

-x-x-------

 

Wohin wird die Reise unserer kapitalistischen Wachstumswirtschaft gehen?

      • weltweiter Energieverbrauch seit 1970 verdoppelt

      • weltweiter Ressourcenverbrauch seit 1970 vervierfacht

      • weltweite CO2-AUSSTOSS seit 1970 verzehnfacht

      • das deutsche BIP seit 1970 verzehnfacht

      •  

      • Artensterben – seit 1970 fast 70% aller bekannten Wirbeltierbestände

- Erdüberlastungstag 28. Juli 2022 (ab Mai auf Kosten anderer Länder)

      •  

    Sehen Sie wohin die Reise geht?

     

    Coca-Cola (TM) war Hauptsponsor des Klimagipfels in Ägypten.

    Täglich werden weltweit mehr als 6 Mrd. für Rüstung ausgegeben.

     

    Wir, Bürger der ehemaliger Kolonialmächte (bzw. der G7), machen global         '   – betrachtet man den ökologischen Fußabdruck -                                                    im Grunde träge weiter wie bisher.

     

     

     

    Nun ist Dülmen allerdings keine Besonderheit.

    Andere Kommunen sind Verwandte, die sich systembedingt als Konkurrenten verhalten. Bei Bundesländern und in der internationalen Konkurrenz ist es ebenso:

    Alles muss überall und auf 'Teufel komm raus' schneller, effizienter und eben wirtschaftlicher werden. Besser und stärker als der Nachbar. Wer hat da noch Augen und Zeit für Nachhaltigkeit. Später … vermutlich.

     

     

    Es ist allerdings ein beachtlicher Irrglaube bzw. eine Illusion, wenn wir (auch in Dülmen) davon ausgehen, dass allein der Umstieg von fossiler auf erneuerbarer Energie ausreicht, den Klimawandel zu bremsen.

     

    Mit der Fortsetzung dieser kapitalistischen, mittlerweile neoliberalen Wirtschaftsphilosophie bleiben wir – selbst wenn wir komplett auf Erneuerbare umrüsten (könnten)weiterhin DIE Ursache der radikalen Umweltveränderung.

     

    → Ressourcenverbrauch seit 1970 vervierfacht.

    → Artensterben seit 1970 – 70% aller bekannten Wirbeltierbestände

     

    Die Umstellung von fossiler auf erneuerbarer Energie reicht keineswegs aus, um den Klimawandel zu bremsen. Es muss darum gehen unsere Konsum- und Wachstumsgesellschaft und den damit verbundenen Raubbau an Mensch und Natur grundlegend in Frage zu stellen.

    ---------

    Einen letzten Satz / Wunsch noch, den ich - unbefangen von 27 Mio. Defizit aussprechen möchte:

      Der umweltpolitisch große Wurf, etwas in meinen Augen Substantielles, die Entschlossenheit fehlt mir.

      Sehr zögerlich nur geht die Stadt mit Fragen der lokalen Energieversorgung um. Sie setzt sich für PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und die Förderung von PV-Anlagen insgesamt ein; sie lässt sich wegen der Ausweisung von Flächen für Windräder beraten und weist Flächen für neue Windräder aus. Dennoch macht sie nicht den Schritt Windräder und PV-Großanlagen in unmittelbaren städtischen Besitz zu errichten und eine eigenständige Stromerzeugung voranzubringen.

       

      In unserer Stadt – wie auch im Land NRW, Bundes- und Europaweit – fehlen mir solche umweltbewussten, mutige und vor allem schnelle Entscheidungen.

       

      Weder hier in Dülmen noch auf den anderen Entscheidungsebenen werden m.E. ausreichende öffentliche Maßnahmen ergriffen die, der Notwendigkeit entsprechend, die aktuellen Klimaveränderungen entschleunigen und eine wesentliche Erwärmung der Erde abwenden.

      Windräder und PV-Großanlagen in unmittelbarem städt. Besitz wären ein Gewinn für alle Bürger:innen. Sie würden Gemeinwohlorientierung und demokratische Kontrolle ermöglichen.

      Die Wertschöpfung verbliebe in der Kommune, bei den Bürger:innen.

      Wir überlassen die Herstellung Erneuerbarer Energie mit relativ übersichtlichen Amortisationszeiten nicht mehr komplett privaten Investoren

      [ Zu denen man auch die Stadtwerke Dülmen / Westenergie bzw.    Eon zählen muss; obwohl gerade ihr Image in der Bevölkerung – laut Klimakonzept - grün aufgehübscht werden soll.]

      sondern (wir) steigen unmittelbar, ohne die Beteiligung anonymer, kapitalstarker Investoren, in die Sicherstellung dieses zivilisatorischen Grundbedürfnisses ein.

       

      Das zuvor gesagte streift die sozialen Aspekte dieser notwendigen Transformation nur. Obwohl die Regierung – siehe Energiekrise und Preisdeckel – die angestrebte Unterstützung ungerecht verteilt. Der soziale Ausgleich stand nie im Zentrum unserer gesellschaftlichen Entwicklung. → Die zunehmend auseinanderklaffende soziale Schere ist ein eigenes, umfassendes Thema, das den zeitlichen Rahmen dieser Rede sprengen würde.

      „Alle mitnehmen“ bleibt dennoch ein wesentliches Ziel.

       

      Ich wünsche Dülmen mehr Mut zu gemeinwohlorientierten,                                   klimagerechten Veränderungen.

      Doch die erfreulichen Ansätze - reichen bei weitem nicht aus.

      Den Haushalt lehne ich daher ab.

       

      Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

      Ihnen allen eine frohe Weihnacht

      und einen guten Rutsch.


       

      Persönliche Erklärung

      im Rahmen der Ratssitzung

      Ich möchte mein Befremden über die derzeitige politische Diskussion in Deutschland zum Ausdruck bringen.

       

      Wer den Medien aufmerksam folgt hat mitbekommen:

      Die 'Letzte Generation' versucht mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams ein entschlossenes klimapolitisches Handeln einzufordern. Sie können sich dabei auf das Pariser Klimaabkommen oder das Verfassungsgerichtsurteil im Frühjahr 21 berufen.

       

      Die Politik müsse deutlich mehr tun, damit die Klimaziele erreicht werden. Und sie darf drastische Schritte, um die Treibhausgas-Emissionen zu senken, nicht zu Lasten der jungen Generation auf die lange Bank schieben (BVG).

      Oder, wie UN-Generalsekretär António Guterres es unlängst formulierte: „Wir haben die Wahl: Kollektives Handeln oder kollektiver Suizid.

       

      Denn sonst - verpassen wir das kleine, sich rasant schließende Zeitfenster, um eine lebenswerte Zukunft zu sichern.

       

      Im medialen Umfeld ist allerdings eine bemerkenswerte Schuldumkehr vorherrschend. Nicht die Verursacher gewaltiger fossiler Emissionen wie etwa RWE werden an den Pranger gestellt, sondern eben diese Basisgruppen, die ein Alltagsphänomen wie den Stau nutzen um die sich abzeichnende Tragödie in den Fokus der Aufmerksamkeit zu stellen.

       

       

      Während die einen Anerkennung und großzügige Boni für ihre irreversiblen Umweltfrevel erhalten

      wird seitens der für diese Situation politisch Verantwortlichen eine härtere Gangart zur Bestrafung der Umweltaktivisten gefordert. Das nennt sich dann wohl 'Entschlossenheit'.

      Etwa NRW-Innenminister Herbert Reul (Zitat): „Da ist etwas im Gang, was gefährlich werden kann“, sagte Reul am Montag. Der Staat könne nicht einfach weiter zugucken „und das weiterlaufen lassen“. Diese Aussage bezieht sich wohlgemerkt NICHT auf den Klimawandel.

      - Stattdessen soll der Straftatbestand der Nötigung zu einer Mindestfreiheitsstrafe von drei Monaten ausgeweitet werden.

      - Die bayerische Staatsregierung ist da schon weiter: 30-tägige Präventivhaft für Klima-Aktivisten.

       

      Das muss man sich einmal vor Augen führen: Das Pariser 1,5o Klimaziel wird krachend scheitern und die Politik sinniert über eine härtere Gangart zur Bestrafung der Umweltaktivisten, die das 1,5o - Ziel einfordern.

      Es ist hier und jetzt notwendig sich daran zu erinnern, dass der Rechtsstaat zum Schutz der wichtigsten gesellschaftlichen Güter – u.a. eben auch dem Erhalt der Natur - geschaffen wurde.

      Die politischen Entscheidungsträger lenken m.E. damit von ihrer Unwilligkeit bzw. Unfähigkeit ab, die Verursacher des Klimawandels einzuschränken.


       

      Haushalt 2022

      Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.

      Meine sehr geehrten Damen und Herren,

      sehr geehrter Herr Bürgermeister,

      sehr geehrte Stadtverordnete,

       

      wir sind die letzte Generation, die noch in der Lage ist, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken.

      Heute müssen wir die Weichen stellen, um dieses Ziel in den nächsten 10 Jahren zu erreichen.

      Alle späteren Versuche werden die Zielmarke von 1,5 Grad nicht mehr einlösen können. Dann ist der Zug abgefahren und die Menschheit wird sich auf bedrückende Weise dem Klimawandel anpassen müssen.

      Wir leben in Saus und Braus, nutzen unsere individuelle Freiheit für SUV's und Flugreisen in alle Welt. Nach uns die Sintflut.

      Was sich jetzt schon zeigt … neben steigende Temperaturen in der Atmosphäre und im Meer sind es zunehmende Starkniederschläge, Dürre, Gletscherschwund, tauender Permafrost, Rückgang des arktischen Meereises. Tornados, Stürme und Sturmfluten. Die Ozeane versauern. 37 Grad in der Arktis.

      Hinzu kommt die schrumpfenden Biodiversität. Ein großer Teil der heute lebenden Tier- und Pflanzenarten ist vom Aussterben bedroht. Über 90% aller Säugetiere leben, um geschlachtet zu werden. In den letzten Jahren ist die Biomasse von fliegenden Insekten insgesamt um über 75 Prozent zurückgegangen. Beim Kiebitz ist in Deutschland nur noch jeder zehnte Vogel übrig.

      Der Kuckuck macht sich rar. Eine weitere Ausbreitung von land- und forstwirtschaftlichen Schädlingen zeichnet sich ab.

      Bei jedem dieser Phänomene lauert die Gefahr von irreversiblen Kettenreaktionen, die wir weder vorhersehen noch aufhalten können – wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln.

      Wasserverfügbarkeit und Nahrungsmittelsicherheit sind in Frage gestellt.

      All das kann zu Konflikten um knappe Ressourcen führen.

      Vom Jet-Stream in 10 Km Höhe, der dort seine Stabilität verliert bis zum 5.000 Meter tiefen, mit Plastik bedecktem Meeresboden – Unser grenzenloser Wachstums- und Expansionswahn zerstört die Grundlagen unserer Existenz.

      Der Klimawandel droht Millionen Menschen zu Flüchtlingen zu machen.

      Was sich jetzt noch vereinzelt zeigt - wird in Zukunft der normale Alltag mit all seinen Widrigkeiten werden.

      Diese Szenarien sind besorgniserregend.

      Zugleich sind sie aber auch ermutigend, denn sie zeigen, dass es immer noch möglich ist, die CO2 -Konzentration, die Überhitzung und damit die Klimafolgen zu begrenzen.

       

      Der Haushalt 2022.

      Auch er strahlt eine Ermutigung aus.

      Die jetzt fixierten Sofortmaßnahmen geben ein breites Spektrum von Maßnahmen wieder, die unbedingt notwendig sind.

      All das, was im Klimakonzept Dülmen vorgesehen ist, kann ich uneingeschränkt befürworten. [Bitte nehmen Sie das zu Kenntnis.]

       

      DIE LINKE. wäre allerdings eine schlechte Opposition, wenn sie nicht auch auf die Unzulänglichkeiten hinweisen würde.

      Das erste entscheidende Manko ist der Mangel konkreter Meilensteine einer THG-MINDERUNG zu festgesetzten Zeitpunkten. Die Umsetzung einer Klimastrategie braucht jährliche Emissionsberichte. Dadurch ließen sich das Tempo und damit die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüfen. [An anderer Stelle – Personalmanagement – wird z.B. ein 'Tachometer' eingesetzt.]

       

      Zum zweiten Manko: Ausbauziele für Erneuerbare Energien hätten – eben als Ziel – ebenfalls schon jetzt festgesetzt werden müssen. Mit jedem Jahr, das vergeht, wird die verbleibende Zeit knapper und die Herausforderung dem entsprechend größer.

       

      Und wenn Sie Herr Wessels jetzt auf private Investoren – die eine diesbezügliche Planung unmöglich machen - wenn Sie also darauf verweisen, ist das schlicht zu kurz gesprungen.

      Denn wir vermissen die Einstellung großer Beträge (z.B. 25 Mio. €) für den eigenständigen kommunalen Ausbau von EE-Anlagen. Das könnte durchaus auch in Form einer 'Eigenbetriebs' - ähnlichen Unternehmung oder besser der Nachhaltigkeitsgenossenschaft, jeweils dem Gemeinwohl verpflichtet, verfasst werden.

      Bei dem derzeitigen Zinssatz von 1,8 % Zinsen und 5 bis 6% Rendite ein m.E. zwingend notwendiger und durchaus gangbarer Weg, den wir schnellstmöglich einschlagen sollten.

      Diese Investition ist durchaus gut begründet.

       

      Im Kleingedruckten des HH-Entwurfs wird allerdings ein anderer Weg angedeutet. 

      Zitat: „Vorbildfunktion der Stadtwerke Dülmen stärken.“

      Das ist ein starker Satz, der angesichts des vergangenen und auch gegenwärtigen Vertriebs von Kohle- und Atomstrom einer Erläuterung bedürfte.

      Die Stadtwerke sollen sich jetzt also auf den Weg machen.

      Mit einer Kampagne, deren erster Schritt die (durchaus begrüßenswerte und unbedingt notwendige) Umstellung der Stadtwerke auf 100% Ökostrom ist, soll vor allen Dingen das durch Westenergie / dem Kohlestrom verbrannte Image der Stadtwerke rehabilitiert werden.

      Falls allerding meine daraus resultierende Befürchtung zutrifft, wird EON dann mutmaßlich auch in Dülmen (über das Vehikel Stadtwerke) in den Markt für Erneuerbare eindringen.

      EON. (Im Energiemix von EON waren das in 2020: 19,7% Kohle und 9,9 % Atomenergie) EON, die sich bisher eher durch die Behinderung dezentraler Erneuerbarer hervorgetan haben; EON, die auch nach dem Atomausstieg weiterhin ihre Anteile an der UAA der Fa. Urenco in Gronau halten und damit ausländische Atomkraftwerke befeuern.

      Und ganz aktuell: Vor drei Tagen gab Urenco (also EON) bekannt, nun auch an neuer Technik zur Energiegewinnung aus Atomkraft zu arbeiten.                         Das macht nicht nur den IPPNW, den Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges Sorgen.

      Ist das, kann das unser 'Partner' in Dülmen im Kampf gegen den Klimawandel sein?

       

      Wird EON in Zukunft komerzielle PV-Anlagen oder auch Windräder in den jetzt festgesetzten Zonen errichten? Der Name EON wird dann sicherlich nicht erscheinen.

      Zum mentalen Wohlfühlen wird die Stadtwerke Dülmen GmbH diesen Job als Energieerzeuger übernehmen, öffentlich glänzen und damit auch zur Zementierung des Energie-Oligopols beitragen.

      Die lokale Wertschöpfung wird dann allerdings nicht vor Ort bleiben.

      Statt dezentrale Energieerzeugung zu fördern, - geradezu prädestiniert für eine lokale Umsetzung durch die hier verwurzelten Bewohner, wird erneut durch Energieriesen und internationale Hedgefonds übernommen.

      Soviel zu dem Gesellschafter der Stadtwerke.

       

      Bis die angepeilten Ziele des Klimakonzeptes umgesetzt werden, wird allerdings auch jetzt wieder kostbare Zeit vergehen, was wir uns eigentlich nicht leisten können.

      Die effektivsten Maßnahmen sollten zuerst angepackt werden.

      Der Ausbau Erneuerbarer muss beschleunigt und vervielfältigt werden, um das 1,5 Grad-Ziel noch zu erreichen. - Wir haben 10 Jahre Zeit.

       

      Wagen wir einen vergleichenden Blick auf Corona: Die Corona-Pandemie ist eine klar umrissene Problemlage. Und allein dieser eine, vermeintlich überschaubare, definierte Virus beschert uns jetzt diese allgemeine Verunsicherung, Sorge und Angst und zuweilen auch mehr.

       

      Das Klima hingegen ist ein turbulenter und gleichzeitig träger Organismus.

      Die Herausforderung ist ungleich höher, denn die möglichen Wechselwirkungen sind vernetzt und sehr komplex. Die Sinnhaftigkeit unserer Entscheidungen wird sich erst den nächsten Generationen erschließen. Und dennoch müssen wir jetzt alles versuchen.

      Wir stehen am Scheideweg einer katastrophalen Entwicklung. Die zukünftige Existenz der gesamten Menschheit ist in Frage gestellt. In Folge des kapitalistischen Wachstums- und Expansionszwangs ruinieren wir als vermeintlich aufgeklärte, „zivilisierte Gesellschaft“ die Basis unserer Existenz.

      Wir brauchen nicht nur eine ausgeprägte Beharrlichkeit, um die prognostizierte Entwicklung zu entschleunigen – wir brauchen auch den Mut, um das jetzt unabdingbar Notwendige entschlossen anzupacken.

      Was wir brauchen ist ein (und hier ist das Wort tatsächlich angemessen)          Paradigmenwechsel hin zu einer am Gemeinwohl orientierten Gesellschaft.

       

      Wir müssen nicht nur mehr tun, wir müssen ALLES tun, damit wir unter 1,5 Grad Zuwachs bleiben.

      Und vor diesem Hintergrund lehnt DIE LINKE. den Haushaltsentwurf                      – der sicherlich einen großen Schritt mit guten Ansätzen darstellt -                       mit dem Vermerk 'Unzulänglich' ab.

       

      Selbstverständlich wünsche ich Ihnen, den Umständen entsprechend, ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und erinnern Sie sich zuweilen an den Satz von Erich Fried:

      Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“ (Erich Fried)

       

      Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.


       

      Weltfrauentag

      Mit einem Strauß bunter Blumen wurden am gestrigen Weltfrauentag zahlreiche Besucherinnen vor dem Dülmener Krankenhaus überrascht. DIE LINKE macht am 8. März regelmäßig auf die skandalöse Umsetzung des Grundgesetzes in Artikel 3 (Gleichberechtigung der Geschlechter / Diskriminierungsverbot) aufmerksam. Frauen erhalten nach wie vor durschnittlich 20 % weniger Lohn. Bei gleicher Qualifikation sind das für die gleiche Arbeit immer noch 6 % weniger. In den Gesprächen wurde – neben den überlasteten systemrelevanten Pflegeberufen - oft auch die gegenwärtig zu beobachtende Zunahme der häuslichen Gewalt und die mangelhafte finanzielle Ausstattung von Frauenhäusern thematisiert. Trotz unserer demokratischen Verfassung werden auch in Deutschland diese Grundrechte noch immer nicht umgesetzt.

       

      Dabei kann es kein Trost sein, wenn man über die weltweit wachsende Sklaverei und zunehmende Frauenmorde reden muss.


       

      Klimabilanz

      Im Umweltausschuss vom 24.02.2021 wurde die Fortschreibung des Klimakonzeptes für die Stadt Dülmen durch die 'energielenker projects GmbH' aus Greven vorgestellt.

      Darin ist u. a. diese Grafik enthalten:

       

      Hier lässt sich der fatale Stillstand der örtlichen Mehrheitsfraktion bei dieser epochalen Menschheitsherausforderung deutlich ablesen.

      Trotz aller medialen Schönfärberei innerhalb der letzten Legislaturperiode:

      Eine vernichtende Bilanz; geradezu ein beschämender klimapolitischer Offenbarungseid! Seit 2015, also in 5 Jahren - der gesamten Legislaturperiode - ein Anstieg erneuerbaren Energien um 1,6%. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von sensationellen 0,3%!!

      Parallel dazu: Der Endenergieverbrauch unserer Kommune entspricht einer     Stagnation. Seit 2014 können wir sogar einen Zuwachs fossile Energieverbräuche verzeichnen!  Wir laufen in die falsche Richtung. [Eine umfassende methodische Kritik an dieser Präsentation hat DüNaMi unverzüglich veröffentlicht und den Fraktionen zugeleitet.]

      Wenn wir in diesem Tempo "voranschreiten" kann die Stadt Dülmen                    das selbstgesteckte Zieleiner CO2- Neutralität in 2035                                       voraussichtlich im Jahr 2190 erreichen.

      Es muss weit über das hier vorliegende Beteiligungskonzept nachgedacht werden. Und wir müssen zu einer Gleichzeitigkeit von Theorie und Praxis kommen. Für mich stellt sich die Frage, wie der Zeitraum des Beteiligungskonzeptes (insgesamt 11 Monate) bereits mit praktischen Lösungen gefüllt werden kann.

      Aber dazu hat der kohlestrom-freundliche Klimabeirat sicher schon Vorschläge erarbeitet!   ???

      Konkrete Schritte und jährliche Minderungsziele sind für eine Bewertung der eingeleiteten Maßnahmen unabdingbar! Und sicher: Es wird neben Erfolgen auch Rückschläge und Fehlentwicklungen geben. Aber gerade diese Effekte sind für eine Anpassung der (hoffentlich bald) getroffenen Entscheidungen äußerst       hilfreich!

       

      - Uns läuft die Zeit davon.

      - Der Klimawandel nimmt keine Rücksicht auf die anstehende Bundestagswahl.

      - Act now!


       

      Im Umweltausschuss

      habe ich meine Kritik am CDU – Vorschlag (siehe unten) wiederholt und dabei einzelne Aspekte nochmals verdeutlicht:

      … Hier stellt sich nur eine Frage: Welches Interesse sollte Westenergie bzw. EON haben, um in Projekte zum Aufbau erneuerbarer Energie einzusteigen - solange sie exorbitante Gewinne aus dem Strom längst abgeschriebener Kohle- oder Atomkraftwerke beziehen können?

      EON spielt in einer ganz anderen Liga; halten z.B. Anteile an der Urenco in Gronau, investieren weiterhin in Atomkraftwerke und zeigen auch sonst kein sonderliches Interesse am Wohl der Allgemeinheit. Durch die Luxemburg-Leaks wurde publik, dass sie eine aktive Steuervermeidung betreiben. Für Zinsgewinne in Höhe von 130.598.290 Euro wurden in Luxemburg lediglich 1.575 Euro Steuern entrichtet. Das ist Steuervermeidung par exellenz. Amazon oder auch Facebook lassen grüßen.

      Am 23.10.2020 schrieben einzelne Stadtwerke und der VKU (Verband Kommunaler Unternehmen) einen Brief an Bundeswirtschaftsminister Altmeier. Darin heißt es:

      E.ON wird den Vertrieb und den Netzbetrieb – zum Nachteil der Kunden und Verbraucher - dominieren. „Gleichzeitig wird das deutsche Erfolgsmodell der dezentralen Daseinsvorsorge mit ihren kommunal geprägten Stadtwerken und regionalen Energieversorgern gefährdet.“ Weiter: „Die Anbietervielfalt in Deutschland wird hintangestellt zu Lasten einer seit Generationen sicheren, dezentralen Energieversorgung – und zu Gunsten der überwiegend ausländischen Investoren von E.ON und RWE.“ „Beseitigen Sie Wettbewerbshindernisse für mittelständische und kommunale Energieversorgungsunternehmen im Beihilfe-, Vergabe- und Gemeindewirtschaftsrecht. … Verhindern Sie die Bildung neuer Oligopole, z. B. beim Messstellenbetrieb und bei neuen digitalen Plattformen. Dies alles dient dem fairen Wettbewerb, schützt Kunden und Verbraucher und sichert zugleich regionale Wertschöpfung.

      Die Bürger vor Ort und ihre Kommunen tragen die Hauptlast der Energiewende. Lassen Sie die Wertschöpfung in den Ländern und Kommunen vor Ort. Hier wird die neue Energiewelt aktiv gestaltet und umgesetzt – bitte lassen Sie uns auch weiterhin unseren Beitrag dazu leisten!“ Zitat Ende. [Quelle]

      ...

      Ich möchte den Ausschuss daher auffordern, auf eine Zusammenarbeit mit Westenergie in diesem sensiblen Bereich gänzlich zu verzichten. Es sollte eine tatsächlich dezentrale Bürgerenergie entwickelt werden.


       

      PM – Die Linke - Bürgerenergie  |

       

      Grundsätzlich ist jeder Vorschlag in Richtung Erneuerbare Energie zu begrüßen.

      Insofern verdient auch der Antrag der Mehrheitsfraktion eine kritischen Würdigung;

      Hat die CDU doch noch im letzten Jahr den Kohleverstromungsvertrag mit der EON-Tochter Westenergie AG bis 2040 verlängert. [Wie angesichts deren Verpflichtung zur Gewinnmaximierung eine städt. Klimaneutralität bis 2035, geschweige denn 2030 erreicht werden kann muss aber mit mehr als nur einem Fragezeichen versehen werden. Werden dann ggf. Schiedsgerichte über entgangene Gewinne / Entschädigungen befinden, da die Kohleverstromung bis 2038 erlaubt ist?]

       

      Immerhin spricht die CDU von einem notwendigen Abwägungsprozess bzgl. der Organisation einer zukünftigen dezentralen Bürgerenergie. Die Verwaltung sollte allerdings alternative Konzepte (Plural) zur Gründung von Energiegesellschaften erstellen. Die Stadtwerke Dülmen sind unseres Erachtens kein geeigneter Partner.

       

      Denn auffallend ist, dass die CDU den Begriff der 'Dezentralität' auf einen räumlichen Aspekt reduziert. Entscheidend ist hier doch viel eher der Abbau energiepolitischer Machtkonzentration in den Händen bestehender Energiekonzerne/Oligopole.

      Bei einer 50:50 Beteiligung von Westenergie an den Stadtwerken - mit fortbestehender gewinnträchtiger Kohlestromeinspeisung - können wir keinen (notwendigerweise) radikalen Schwenk erwarten, sondern müssten uns mit den übergeordnetenEON/Westenergie-Konzerninteressen arrangieren. Der nichtöffentliche, also gänzlich unbekannte Konsortialvertrag ist geradezu Beleg für die mangelnde Transparenz und mangelhafte Bürgerbeteiligung im Rahmen der bisherigen Praxis. Die scheinbare Unverzichtbarkeit auf die Stadtwerke, etwa in Bezug auf Einspeisepunkte, ist nicht gegeben. Das alles ist bereits umfassend im EEG bzw. EnWG geregelt.

       

      "Energieanlagen in Bürgerhand" sollten nicht von finanzstarken Investoren sondern von den Bürger*innen demokratisch kontrolliert werden. Daher wäre eine Genossenschaft in jedem Fall eine mögliche Rechtsform um diese ''Dezentralität' herbeizuführen. In diese Genossenschaft können sich – siehe Saerbeck – die Stadt Dülmen, weitere Investoren und eben auch Normalbürger einbringen und wirtschaftlich partizipieren.

       

      Unseren stereotyp wiederholten Anspruch auf Transparenz und Bürgerbeteiligung können wir jetzt ganz konkret einlösen.

       

      Klaus Stegemann

      DIE LINKE.

      Stadtverband Dülmen

      - - -

      Hier der CDU - Antrag: "Energiegewinnungsgesellschaften"


       

      Stadt verhandelt über Zukunft der Stadtwerke

      DZ 05.11.2020

      PM – Stadtwerke

      26.10.2020

      Es ist bedauerlich, dass nicht genügend Zeit verblieb, um das Thema umfassend zu erörtern.

      Die Beschlussvorlage zum Beteiligungsvertrag mit Innogy wurde mittlerweile den Stadtverordneten zugestellt. Am 3. November 2020 soll nun DIE energie- und klimapolitische Weichenstellung der Stadt Dülmen beschlossen werden.

      Die LINKE sieht im Ausschluss der Öffentlichkeit das grundlegende Problem. Weil die Bürger*innen Inhalt und Bedeutung dieses Vertrages nicht kennen, ließ das eine breite öffentliche Diskussion des Themas gar nicht erst zu. Die aktuellen Bedenken und Bemühungen der Dülmener Bürgerschaft, wie sie sich im Bürgerkomitee oder DüNaMi spiegeln, sind bei dieser Vorgehensweise der Stadt wirkungslos

      Die Gewinne aus dem Beteiligungs– und Konzessionsvertrag mit Innogy (früher RWE) waren stets eine feste Größe in der Finanzplanung der Stadt, sodass über eine Veränderung dieser Verträge, selbst unter der fortschreitenden Gefährdung des Klimas, nie ernsthaft nachgedacht wurde. Die Folge: Deutlich verspätet muss jetzt unter Zeitdruck gehandelt werden.

      Bei der anstehenden Entscheidung zum Beteiligungsvertrag geht es faktisch dabei weniger um die Umwelt (Klima, Artensterben, Pandemien) als vielmehr um die Frage, wie der Betrieb des mit ca. 10 Mio. € luxussanierten Spaßbades 'düb' weiterhin – durch die jährlichen Millionen-Subventionen aus den klimaschädlichen Gewinnen der Stadtwerke - aufrecht erhalten werden kann.

      Die allein seligmachende Fixierung auf Wachstum und Gewinn – unter steter Ausklammerung externer Kosten (eben der umweltzerstörenden Folgen; der Ursache des Klimawandels also) – wird zur zentralen, im wesentlichen >monetären< Begründung der Nichtöffentlichkeit dieser Entscheidung herangezogen. 'Geld' regiert die Welt.

      Bei dieser Vorgehensweise der Stadt bleibt der 'neue' (oder ist es der alte?) Vertrag weiterhin unbekannt. Wichtige Informationen wie Laufzeit, faktische Schritte zur CO2 – Minderung? Alles bleibt – wie vor den Kommunalwahlen - vertraulich und damit für die Öffentlichkeit unsichtbar.

      In diesem unverzichtbaren Wandel bleiben die Bürger*innen, die es unbedingt mitzunehmen gilt – ausgeschlossen.

      Klaus Stegemann


       

      DZ vom 11.06.2020

      durch den (grünen) Admin der fb-Seite 'DÜLMEN.politisch' gelöscht:

       


       

      sämtliche Bürger ...

      (unwissentlich) verantwortlich

      Da der Dülmener Öffentlichkeit, insbesonders den Gästen des Freizeitbades 'düb', der Zusammenhang zwischen düb-Subventionierung und deren Quelle, den Gewinnen der Stadtwerke Dülmen GmbH aus dem Vertrieb von Kohle- und Atomstrom zumeist unbekannt bleibt, möchten wir direkt vor einem der Beteiligten auf diesen bemerkenswerten Zustand aufmerksam machen.

      Angesichts des Klimawandels und der Corona-Krise, die bereits Ausdruck des Klimawandels ist (Stichwort: Artensterben) möchten wir darauf hinweisen, dass auch die Stadt Dülmen in Gestalt der Stadtwerke Dülmen GmbH und somit sämtliche Bürger (unwissentlich) verantwortlich für die zu Grunde liegenden Ursachen dieser globalen Krise sind.

       

      DÜB

      ________________________________________________

      Baukostensteigerung 13 %

      Gesamtkosten 8,8 Mio.

      Corona bedingte Mehrkosten ?

      Eintrittspreiserhöhung nicht aufgehoben, sondern nur verschoben?

      Die Stadtratsfraktion DIE LINKE möchte die Zeit der Neueröffnung nutzen, um Sie, die Steuerzahler, über die aus unserer Sicht überdimensionierte Millionenrenovierung des Freizeitbades DÜB zu informieren.

      Klar, eine Renovierung war in manchen Bereichen überfällig. Jedoch haben wir die erneute Erweiterung um eine Panoramasauna und den Bau einer Saunagastronomie von Anfang an abgelehnt.

      Ziel kommunaler Daseinsvorsorge sollte nicht ein Freizeit-Badekonzept sein, welches im Konzert der großen Freibadanbieter im Münsterland Schritt halten oder sogar der Vorreiter sein muss. Vielmehr sollte Schwimmen und Schwimmen erlernen auf den Grundbedarf der Dülmener Bevölkerung, der Schwimmvereine, der Schulen und der Dülmener Behindertensportgemeinschaft (zu erschwinglichen Preisen / mit angemessenen Sozialermäßigungen) zugeschnitten sein.

      Wir möchten, dass der Freibadbesuch separat für wenig Geld möglich wird und auch wieder Saisonkarten für Vielnutzer in den Schulferien angeboten werden. Gerade für Familien mit Kindern ist der regelmäßige Besuch des DÜB ein richtiger Kostenfaktor geworden. - Dieses muss sich ändern.

      Die Unternehmensberatung, welche das DÜB seit Bestehen begleitet, fordert eine umgehende Kontrolle der Eintrittspreisgestaltung, um den Kostensteigerungen durch den Um- und Ausbau gerecht zu werden. Vermutlich auf Grund der im September bevorstehenden Kommunalwahlen werden diese vorläufig noch nicht angehoben;

      Um so gravierender dürften dann die Preiserhöhungen nach der Kommunalwahl ausfallen!

      Vermutlich werden die Verantwortlichen versuchen, die Corona-bedingten Mehrkosten zur Begründung einer Eintrittspreiserhöhung heranzuziehen. Dieses ist jedoch noch nicht einmal die halbe Wahrheit. Die Schließung auf Grund der Bauverzögerungen betrug 5 Monate; die Corona bedingte Schließung ca. 9 Wochen. Was die Baukostensteigerungen betrifft, so wurden diese mit Hinweis auf die durchschnittlichen Erhöhungen in den Gremien einfach nur durchgewunken.

      Finanziell abhängig ist das DÜB von den Geldern, die die Stadtwerke jährlich an das DÜB überweisen. Diese Gelder stammen aus dem Vertrieb von sog. „dreckigenStrom“ , da es aus dem An- und Verkauf von mehr als 30 % Atomstrom oder Braunkohle stammt.

      Im Zuge des Klimawandels ist dieses so nicht mehr hinzunehmen.

      Auch der Marketingbereich wurde erheblich ausgebaut, um so weitere Einnahmen aus der Vermarktung des „Erfolgsmodells DÜB“ abschöpfen zu können. In der Gastronomie soll in Zukunft deutlich mehr umgesetzt werden, das alles natürlich bei weiter kalkulierten Steigerungen der Besucherzahlen aus dem gesamten Münsterland.

      Wir, die Stadtratsfraktion DIE LINKE, wünscht Ihnen gleichwohl einen schönen Aufenthalt im DÜB am heutigen Tag. Wir möchten Sie dennoch ein wenig zum Nachdenken anregen.

      V.i.S.d.P.: Rainer Tönnis, Sonnenblumenstr. 4, 48249 Dülmen, Stadtrat


       

      transparente und zukunftstaugliche Kommunikationsstrategie?

      Unsere Anfrage (TOP 26 der Stadtverordnetenversammlung) findet sich in der Niederschrift    bzw. konkret hier (eine ergänzende Korrektur weiter unten) nicht wieder.

       

      "Angesichts der öffentlichen Sensibilität um den Klimawandel,

      die durch die FfF-Demo im letzten Jahr eindrucksvoll dokumentiert wurde

      und der Betroffenheit durch die Corona-Pandemie,

      die ja eben auch ein Ausdruck der Klimakrise ist:

       

      Hält es die Stadt Dülmen für eine transparente und zukunftstaugliche Kommunikationsstrategie,

      wenn Sie einerseits in der Öffentlichkeit regelmäßig auf das Bemühen um den EEG-Award,

      die LED-Umstellung der Straßenbeleuchtung und vieles andere hinweist;

      in öffentlichen Tagesordnungen - etwa dieser Sitzung unter TOP 5, sogar - dezidiert -

      auf die Verbesserung des - Micro-Klimas - durch Dachbegrünung eingeht,

      um dadurch ihr umweltpolitisches Engagement herauszustellen

       

      und andererseits

       

      bedeutende klimapolitische, CO2-relevante Entscheidungen größter Tragweite

      – wie etwa die zum gleich folgenden Beteiligungsvertrag –

      geradezu vor der Öffentlichkeit verbergen, nicht thematisieren und damit unsichtbar machen?

       

      Ist das in ihren Augen eine transparente und zukunftstaugliche Kommunikationsstrategie?"

       

      Bürgermeisterin Stremlau antwortete mit einem schlichten  "JA".

      - - -

      ergänzende Korrektur:

      Erst wenn man die über den roten Button 'Alle Dokumente zu dieser Sitzung zusammenfassen'  eine pdf-Datei herunterlädt, wird unsere Anfrage (über diesen Umweg gut versteckt) sichtbar.      Nur dort (allen anderen TO-Punkten ist ein direkter Link beigefügt) wird unsere Anfrage wiedergegeben:

      "Stadtverordneter Stegemann bezieht sich auf die Klimakrise, die in der Öffentlichkeit ein sensibles Thema darstelle und möchte wissen, ob die Verwaltung ihre Kommunikationsstrategie für zukunftsweisend und transparent erachte. Bürgermeisterin Stremlau bejaht."

      Eine Antwort, warum das so - formaljuristisch sicher korrekt - gehandhabt wird, erschließt sich möglicherweise aus unserer Fragestellung und der Antwort der Bürgermeisterin.

      Diese (unbeabsichtigte?) Herangehensweise ist demzufolge also Ausdruck der

      'zukunftsweisenden und transparenten Kommunikationsstrategie'

      zum Themenkomplex Klimakrise; Bei der die Stadt Dülmen / Stadtwerke Dülmen offensichtlich auf der falschen Seite steht. Sämtliche Bürger der Stadt sind somit weiterhin (unwissentlich) verantwortlich für die zu Grunde liegenden, >gewinnorientierten< Ursachen dieser                      globalen Krise!


       

      vollständige Pressemitteilung

      zum Thema Beteiligungsvertrag zwischen Stadtbetrieben und RWE-Innogy

      Anlässlich der Dülmener Klimademonstration im September 2020 hieß es vollmundig, man habe verstanden. Die Politik sei aufgerüttelt. Die Aufmerksamkeit der Lokalpolitik liege jetzt auf dem Klimawandel.

      In der Praxis wird diese existentielle Herausforderung in Dülmen weiterhin stiefmütterlich behandelt, um es vorsichtig auszudrücken.

      Am vergangenen Montag (08.06) teilte die Verwaltung den Fraktionen mit: Der 30. Juni 2020 ist der letztmögliche Termin zur Kündigung des Beteiligungsvertrags zwischen den Stadtbetrieben und RWE-Innogy. (Dieser Beteiligungs-Vertrag steht stellvertretend für ein steuervermeidendes Konstrukt, das im Ergebnis aus der Braunkohleverstromung ein Freizeitvergnügen macht.)

      Bei einer Entscheidung von solcher Tragweite ist die verbleibende Zeitspanne von nur 20 Tagen unverantwortlich.

      Die LINKE meint: FALLS man ernsthaft etwas gegen die Klimakatastrophe tun will, muss die Energieversorgung, müssen die Stadtwerke vom RWE getrennt und rekommunalisiert werden. Dieser Beteiligungs-Vertrag darf nicht verlängert werden. Nur so lässt sich der entscheidende Konzessions-Vertrag (ebenfalls Stadt + RWE) noch vor 2028 aufheben.

      Erst dann (!) ist eine selbstbestimmte, dezentrale und am Gemeinwohl orientierte Energieversorgung möglich.

      Die LINKE fordert:

      1. Den Ratsfraktionen werden sofortalle erforderlichen Informationen gegeben, die die gewählten Vertreter benötigen, um eine gute und fachgerechte Entscheidung vorzubereiten.

      2. Die Frist für die Beschlussfassung über den Vertrag wird bis zum November 2020 - rechtlich abgesichert - verlängert, damit ausreichend Zeit für Information, die Diskussion mit der Dülmener Bevölkerung und eine begründete politische Entscheidung bleibt. Auch die Bürger*innen, die mit der Bewegung Fridays for Future gezeigt haben, dass sie eine Änderung JETZT wollen, müssen UMGEHEND transparent und umfassend informiert und einbezogen werden.

      3. Stadtwerke in Bürgerhand! FALLS man den Konzessionsvertrag kündigen will, MUSS man JETZT beginnen und die kommenden Jahre nutzen, um eine alternative Energieversorgung der Stadt vorzubereiten. Das sind keine blauäugigen Fantasien: die kleine Gemeinde Saerbeck bei Ibbenbüren zeigt, was möglich ist!

      Die LINKE will eine Umwandlung der bislang gewinnorientierten Energieversorgung hin zu einer KLIMANEUTRALEN, NACHHALTIGEN und SOZIAL GERECHTEN Versorgung!

      Klaus Stegemann


       

      Ergänzender kommunaler Rettungsschirm zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie

      DIE LINKE stellt Antrag an Rat der Stadt

      DIE LINKE. Fraktion im Dülmener Stadtrat

      In der letzten Ratssitzung

      durften wir einen Umgang mit unserer Anfrage zur düb-Refinanzierung erleben, die man getrost als 'bemerkenswert ' charakterisieren kann.

      Zur Vorgeschichte  -  unsere Anfrage:

      Während es zu Beginn der Umbauarbeiten im Mai 2018 noch: „düb-Umbau im Kostenrahmen“   (DZ 04.05.2018) hieß, stellte BM Stremlau 2019 fest, dass eine Kostensteigerung um 12,5 %   - gegenüber 16 % beim einsA – vergleichsweise günstig seinen und es jetzt dazu keine Alternative mehr gebe. Betreiber, Gesellschafter und Politik waren sich (lt. DZ vom 27.06.2019) einig: „In diesem Jahr werden die Eintrittspreise trotz der erheblichen Investitionen zunächst konstant bleiben.“

      Mittlerweile werden düb-Eröffnungstermine regelmäßig vertagt.

          Daher bittet unsere Fraktion um die Beantwortung folgender Fragen:

          -    Wie hoch sind die Einnahmeausfälle des düb durch die Verschiebungen der Wiedereröffnung?
          -    Sind weitere, potentielle Kostensteigerungen absehbar?
          -    Welche Konsequenzen treten für die Refinanzierung der Luxussanierung auf?
              -    Gibt es neben den Eintrittsgeldern weitere Einnahmequellen?
              -    Werden die Eintrittspreise innerhalb der nächsten 12 Monate angehoben?
              -    Welcher zeitl. Rahmen wurde bislang für die Kredittilgung vorgesehen?
              -    Wurden / werden bei den Rückzahlungsmodalitäten höhere Raten
                   bzw. eine Verlängerung der Tilgungsfrist vereinbart?

       

      Dülmen, den 22. März 2020

       

      Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

       

      mit Schreiben vom 17. Februar d. J. bat unsere Fraktion um die Beantwortung unserer                        Anfrage zur düb-Refinanzierungim Rahmen der nächsten Stadtverordnetenversammlung.

       

      Während unter TOP 1 Fragen der Einwohner (inkl. Antworten) öffentlich einsehbar waren,                ist die Anfrage unserer Fraktion weder hier noch an anderer Stelle der TO öffentlich dargestellt. Selbst eine Suche innerhalb der Ratsinfo ergibt keine Treffer.

      Die von ihnen dargebotene Antwort wurde in Papierform an die Ratsmitglieder verteilt.                  Die Antwort erscheint selbstredend nicht (wie TOP 1) auf der städt. Homepage.

      Die bislang (zumindest bei Anträgen) übliche Praxis, diese in die TO aufzunehmen,                               sie aber dann in der Sitzung wegen Kompetenz- bzw. Zuständigkeitsüberschreitung                         wieder von der TO zu entfernen, wurde hier nicht angewandt.

       

      Unsere Anfrage nimmt Bezug auf die Refinanzierung des düb-Kredits, der wiederum durch eine Bürgschaft der Stadt abgesichert. Das Bürgschafts-Risiko wird daher auch als Einnahme im städt. Haushalt ausgewiesen. Durch die wiederholte Verschiebung des Eröffnungstermins und damit einhergehender Einnahmeausfälle steigt das Bürgschafts-Risiko.

      Insofern liegt u. E. eine erhebliche Bedeutung für den Rat vor. Denn: Ob der Kredit in 7 oder 17 Jahren, oder auch gar nicht getilgt werden kann ist essentiell für sämtliche Planungen der Stadt.

       

      Zum Zeitpunkt unserer Anfrage war die Haltung des EuGH zum kommunalen Steuersparmodell, wie es auch die Stadt Dülmen praktiziert, noch unbekannt. Durch dies und die bis zum heutigen Tag andauernden Einnahmeausfällen war die Frage nach der Refinanzierung des düb-Kredits von allgemeinem öffentlichem Interesse. Eine allein interne Behandlung (Gesellschafterversammlung) dieser Thematik wird dem Anspruch nach Transparenz nicht gerecht.

       

      Bitte erläutern Sie warum unsere Anfrage nicht auf der TO erschien, nicht im Rahmen der Ratssitzung behandelt wurde und unsere Fragen bzw. die Antworten seitens der Stadt in keiner Weise      (allgemein-) öffentlich kommuniziert werden.

      - - -

      In der Dülmener Zeitung antwortet Sie folgendermaßen:

       

                    Und unsere Fragen?

      Warum unsere Anfrage nicht auf der TO erschien.

      Warum unsere Anfrage nicht im Rahmen der Ratssitzung behandelt wurde.

      Warum unsere Fragen bzw. die Antworten seitens der Stadt in keiner Weise                                            (allgemein-) öffentlich kommuniziert werden.   [Nur teilweise beantwortet]

                     ? ? ?

      Der Vollständigkeit halber hier die Antwort der BM vom 26.03.2020:

       

      Kommentar: Formaljuristisch mag diese Vorgehensweise hinreichend durch die Geschäftsordnung der Stadtverordnetenversammlung bzw. die GO NRW begründet sein.                                             

      Warum dann aber § 4 Abs. 4                                                                                                                              [ In die Tagesordnung sowohl des öffentlichen als auch des nichtöffentlichen Teils sind am Ende jeweils folgende Punkte aufzunehmen: … "Anfragen von Stadtverordnete“ ]                                        nicht greift, bleibt unverständlich.

      Die im Regelfall mündlich gestellten Fragen lagen hier, bei unserer Anfrage, rechtzeitig in schriftl. Form vor; hätten also unter diesem TOP durchaus veröffentlicht werden können.

      Im Sinne einer größtmöglichen Transparenz der Arbeit des Stadtrates wäre dies                               eine sinnvolle Herangehensweise gewesen.

      So – bleibt uns nur die naheliegende Vermutung, das kritische Fragen                                               tunlichst von der Tagesordnung - und somit der Öffentlichkeit - ferngehalten werden.

       

      Klaus Stegemann


       

      Das Kriegsende in Dülmen

      Die Befreiung vom Faschismus

      Kriegsbilder oder Videos aus Afghanistan, dem Irak, Libyen, Jemen,

      oder, ganz aktuell, Syrien sind allgegenwärtig.

      Und durch das Fernsehen gleichzeitig auch irgendwo im Nirgendwo.

      Der Schrecken geht kaum noch unter die Haut.

      Wir sind nicht betroffen.  Alles weit weg.

       

      Ganz anders, wenn wir Bilder vom Kriegsende in unserer Heimatstadt sehen.

      Noch eindringlicher: Videos aus Dülmen bzw. Buldern.

      Zerstörte Straßenzüge, die man wiedererkennt;

      Wo einst die Eltern oder Großeltern lebten.

       

      !!  Krieg wurde und wird von Menschen gemacht  !!

                           >> Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg <<


       

      Rede zum Entwurf des Haushaltsplanes 2020

      Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, sehr geehrte Stadtverordnete, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin!

       

      Erstmals seit 30 Jahren sind die Einnahmen in der Gesamtheit der Ruhrgebietsstädte höher als die Ausgaben.

      Das uns vorliegende Haushaltswerk weist im Entwurf einen Gesamtbetrag an Schulden in Höhe von 46.078 Mio. Euro auf, dieses entspricht in etwa dem Schuldenstand im Jahre 2000. Nur durch eine Nettoneuverschuldung von ca. 16 Mio. Euro und einem abermaligen Griff in die Ausgleichsrücklage kann dieser Haushalt fiktiv ausgeglichen werden.

       

      Nicht, dass wir jetzt die Verfechter der schwarzen Null für Dülmen sind, in Zeiten niedriger Zinsen am Kapitalmarkt können Investitionen in nachhaltige Projekte, wie z.B. dem Neubau des Bahnhofs, durchaus Sinn machen.

      Ein beachtlicher Teil der neu aufgenommenen Schulden sind jedoch der Investition in das IGZ Projekt geschuldet, dessen Sinn, Nutzen und Ausrichtung nicht etwa aus der Dülmener Bürgerschaft gefordert wurde, sondern welches Sie sozusagen von oben herab den Dülmenern nun verkaufen wollen. EinsA bei diesem Projekt sind alleine die Kosten. Auch der weiße Klinker wird von nicht wenigen Dülmenern als unpassend im Sinne der Verträglichkeit mit der bestehenden Bebauung empfunden. Statt IGZ hätte die Stadt am Standort Rathaus sinnvoller in ein Kulturhaus mit Stadthalle und Archiv investiert und die Verwaltung wieder für alle Bürgerinnen und Bürger gut erreichbar an einem anderen Platz zentral untergebracht. Die Zerstückelung der verschiedenen Ämter auf mittlerweile mindestens 5 Standorte innerhalb Dülmens hätte beendet werden können.

      Die Antwort darauf, warum sich der Kooperationspartner katholische Kirche nicht anteilig am Glasdach zur Überdachung des sog. Marktes der Möglichkeiten beteiligt ( Kosten ca. 1 Mio. Euro) und nun die Stadt diese Kosten alleine übernimmt, steht nach wie vor aus.

       

      Und wenn im Zuge der Überlegungen zur Neugestaltung des Marktplatzes erst mal die alten Linden in der Marktstraße gefällt wurden, hat dieses sicherlich nicht die Akzeptanz für dieses Vorhaben erhöht, wie die vielen Leserbriefe zu diesem Thema zeigen.

       

      Wir fordern die Umsetzung des Bürgerantrages der Initiative Fridays for Future sowie Parents for Future zur Begrünung des Marktplatzes. Zudem müssten für jede gefällte Linde mindestens 80 Jung-Bäume auf städtischen Grundstücken als Ausgleichsmaßnahme neu angepflanzt werden.

      Auch sollten beiden zuvor genannten Initiativen ein Antrags- und Beratungsrecht im Umweltausschuss eingeräumt werden, will man tatsächlich den Umweltausschuss aufwerten und nicht nur namentlich um das Wort Klimaschutz erweitern.

       

      Die Stadt Dülmen braucht dringend eine Baumschutzsatzung für den öffentlichen Raum, um den Dülmener Baumbestand vor allem vor der Stadt Dülmen selbst zu schützen. Nach den Fällungen am Lohwall, in der Marktstraße und der unsinnigen geplanten Zerstörung der Allee Hülstener Straße und der neuerlichen Baumfällung im Ketteler-Garten gilt für uns eine Null-Toleranz gegenüber Umweltzerstörungen, die letztendlich einzig und allein aus Kostengründen erfolgen.

       

      Ein City-Manager könnte vielleicht hilfreich sein, aber warum soll alleine der Steuerzahler diesen finanzieren. Wir fordern eine anteilige finanzielle Beteiligung der Dülmener Geschäftswelt, die sicherlich auch die Nutznießer eines solchen Management sein wird. Auch die Förderung der Umwandlung leerstehender Ladenlokale in bezahlbaren Wohnraum ist für uns vorstellbar.

       

      Nach wie vor gibt es in Dülmen genügend unbelehrbare Zeitgenossen, welche beim Tätigen Ihrer Einkaufsgeschäfte am liebsten mit dem Auto bis zur Ladentheke vorfahren würden. Warnblinklicht an,, Motor an und mindestens 10 Minuten in der Tiberstraße oder auf dem Westring stehen sind alltägliche Begleiterscheinungen einer fehlgeleiteten Verkehrserziehung, die von einigen Geschäftsleuten sogar noch beflügelt wird. Wir, die Linke fordern eine sofortige und umfassende Ausdehnung der Dülmener Fußgängerzone incl. kompletter Tiberstraße und Westring. Der Platz von San Remo bis zur Münsterstraße soll ebenso geschäftsberuhigt gestaltet werden wie der Königsplatz an der Coesfelder Straße. Kurzzeitstellplätze, wie von der Mehrheit der Einzelhändler gefordert, würden nur die Park-Such-Verkehre noch erhöhen und zu mehr CO2 Belastung führen.

       

      Die vorgesehene Ausweisung von Sendener Str., Olfener Weg, Haverlandweg und Overbergstraße als Fahrradstraßen begrüßen wir, wobei eine Schließung des Tunnels am Haverlandweg für KFZ sicherlich notwendig sein wird.

      Mittelfristig schlagen wir vor, den ehemaligen Brandschutzstreifen entlang der beiden durch Dülmen führenden Bahnlinien komplett zu erwerben, um dort dann durchgehende Fahrrad- oder sogar Fahrradschnellstraßen einzurichten.

      Eine Verkehrswende ist der beste Klimaschutz. Einen Anfang könnte das von uns beantragte Projekt sein, im Advent 2020 den ÖPNV incl. AST und Bürgerbus der Dülmener Bevölkerung kostenlos anzubieten, um eine höhere Akzeptanz des ÖPNV zu erreichen. Es ist bestimmt nur ein Zufall, dass Dülmen Marketing knapp 3 Wochen nach Bekanntgabe unseres Antrages an den Adventssamstagen jetzt ein kostenloses Shuttle anbietet. Uns geht es jedoch nicht alleine um die Parksituation, sondern um den Lerneffekt. Durch eine parallele Befragung können wichtige Daten gesammelt werden und Ansprüche und Nutzverhalten in eine höhere Akzeptanz des ÖPNV einfließen.

       

       

       

      Auch die Großbaustelle DüB mit einer Kostensteigerung von ca. 1 Mio. Euro und eine Verschiebung der Wiedereröffnung um mehrere Monate trägt sicherlich nicht dazu bei, das Vertrauen der Bürger in Investitionen der öffentlichen Hand zu erhöhen. Die Folgen sind absehbar, spätestens nach der Kommunalwahl im September sind deutliche Preissteigerungen für die Dülmener Bevölkerung zu erwarten, eine laufende Überprüfung der Eintrittspreise wird jetzt schon vehement von den Unternehmensberatern des DüB gefordert. Wir fordern die Ausrichtung des DüB auf die Bedürfnisse der Dülmener Bevölkerung, d.h., ein Freibadbesuch muss separat und zu günstigen Preisen möglich sein, die ermäßigten Saisonkarten für Familien sollen wieder eingeführt werden. Das Erlernen von Schwimmen muss Vorrang genießen vor Erlebnisbad und Saunabesuch. Mittelbar durch eine Bürgschaft der Stadt ist auch die Stadt Dülmen betroffen, sollten die jährlichen Überweisungen der Stadtwerke ans DÜB (die im übrigen auch aus den Gewinnen aus dem Handel mit dreckigem Atom- und Kohlestrom stammen) ausfallen oder geringer werden.

       

      Einen besonderen Kostenschwerpunkt im Haushalt machen immer mehr die Übernahme der Betriebskostenanteile der katholischen Kirche für sogenannte von der Kirche selbst definierte „Überhangplätze“ aus. Dieses führt dazu, dass z.B. bei den Erweiterungen der Kindergärten in Rorup und Hausdülmen die neuen Kindergartengruppen zu annähernd 100 Prozent aus Steuergeldern finanziert werden und der Eigenanteil der Kirche in Richtung Null Euro sinkt, obwohl die Kindergärten in allen Belangen, z.B. Arbeitsrecht, kirchlich bleiben. Ein weiterer Kindergarten ist in Merfeld geplant. Wir vertreten die Auffassung, dass dieses nur bewilligt werden sollte, wenn die katholische Kirche wieder Ihre Eigenanteile in voller Höhe übernimmt. Zudem wäre es ohnehin sinnvoller ein vielseitiges Angebot verschiedener Kindergartenträger auch in den einzelnen Ortsteilen anzubieten wie z.B. in Buldern oder Dülmen-Stadt.

       

      In Dülmen-Mitte, in Rorup und in Buldern gibt es offene Jugendtreffs. Wir glauben, dass es an der Zeit ist dieses auch in den anderen Ortsteilen Merfeld, Hiddingsel und Hausdülmen zu ermöglichen.

       

      Die Obdachlosenunterkunft am Ostdamm mit der Unterbringung in Containern der 90er Jahre muss endlich aufgelöst und durch die Anmietung fester Wohnungen abgelöst werden. Auch die Einrichtung einer Wärmestube während der kalten Jahreszeit für Obdachlose würden wir begrüßen.

       

      In der Dülmener Schullandschaft bewegt sich seit dem von der FDP initiierten Bürgerentscheid nichts mehr. Während viele Nachbargemeinden über eine Gesamtschule oder eine Sekundarschule verfügen, werden in Dülmen ausnahmslos alle Kinder nach der Grundschule selektiert. Eine Chance für ein längeres gemeinsames Lernen gibt es in Dülmen nicht. Der Neoliberalismus hat in der Dülmener Schullandschaft komplett gesiegt. Von Anfang an begreift man die kleinen Menschen als Konkurrenten, die um die besten Plätze an der Bildungssonne kämpfen. Bei diesem Kampf gibt es auch Verlierer. Jedes Jahr werden ca. 30 Kinder vom Gymnasium in die Realschulen und auch ca. 30 Kinder von den Realschulen in die Hauptschule abgeschult. Dies ist auf dem bis dahin kurzen Lebensweg der Kinder eine schwere Niederlage, die nicht gerade motivierend ist. Auch die beste Ausstattung einer Schule hilft nicht gegen die soziale Spaltung, die durch das dreigliedrige Schulsystem weiter verfestigt wird. Und auch die neueste Pisa-Studie, die vor einigen Tagen veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass es in Deutschland inzwischen eine anwachsende Bildungsschere gibt. Für eine demokratische Gesellschaft keine guten Aussichten. Die Linke wird auch in der Zukunft Initiativen ergreifen und auch solche unterstützen, die sich für ein längeres gemeinsames Lernen in einer solidarischen Gemeinschaft einsetzen.

       

      Unser Vorschlag auf Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen, um diese dann günstig für Kulturschaffende zur Verfügung zu stellen fand ja ein unerwartet positives Echo. Wir hoffen, dass dieses dann nicht nur Lippenbekenntnisse waren, sondern die Idee auch mittelfristig in die Tat umgesetzt wird.

      Positiv zu erwähnen bleibt, dass die Mehrheitsfraktion die Anträge für eine halbe Stelle zusätzlich für den Klimaschutz und die Erhöhung der Fördermittel für die ökumenische Flüchtlingsinitiative sowie die Einrichtung zusätzlicher Stellen für die Jugendhilfeplanung und dem IT-Support unterstützt hat. Deshalb haben wir in diesem Jahr auch dem Stellenplan zugestimmt.

       

      In Ihrer Rede zum Haushalt bekamen wir einige Ausblicke auf die „Visionen von Frau Stremlau“ für ein Dülmen der Zukunft.

      Doch laut einem Zitat von Altkanzler Helmut Schmidt muss nicht nur „Frau Stremlau zum Arzt weil Sie Visionen hat. „

      Auch wir haben die Hoffnung auf ein anderes Dülmen noch nicht aufgegeben.

       

      Wir glauben, dass gerade in der städtischen Wirtschaftsförderung neue Wege gefunden werden müssen, um nachhaltiges und qualifiziertes Wachstum zu fördern, welches in der Konsequenz auch zu sozialversicherungspflichtigen und tarifgebundenen Arbeitsplätzen führt. So sollte jede neue Ansiedlung von Unternehmen auf seine Klimaverträglichkeit untersucht werden. Bei der Ausweisung von neuen Baugebieten sollten 25 % der Flächen für sozialen Wohnungsbau reserviert und gefördert werden. Aus Gründen der Nachhaltigkeit auch für künftige Generationen sollte die Stadt Ihre Grundstücke möglichst nur noch als Erbpachtgrundstücke verpachten statt sie zu verkaufen.

      Die Stadt muss sich wesentlicher stärker bei der Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft einbringen, damit diese auch selber wieder als Investor auftreten kann. Sozialer Wohnungsbau mit privaten Investoren führt dazu, dass die Mietpreisbindung nach 20 oder 25 Jahren entfällt, d.h. eine Nachhaltigkeit zur Schaffung von Sozialwohnungen ist nicht mehr gegeben.

       

      Klimaneutral kann die Stadt Dülmen nur werden, wenn sie die Stadtwerke rekommunalisiert und sich aus der Abhängigkeit von RWE löst. Nur dann können entsprechende Klimaschutzprojekte in der Energieversorgung voran gebracht werden. Mit der Gründung einer Energiegenossenschaft könnten sich Dülmener Bürger auch mit kleinem Geld am Betrieb von Windrädern beteiligen, die temporär überschüssige Energie vor Ort in Wasserstoff bzw. Druckluft umwandeln. Selbst oberflächennahe Geothermie mittels Wärmepumpen oder Großprojekte wie „Tiefe Geothermie“ können in Betracht gezogen werden. Wir dürfen nicht nur aktiv die Bürgerinnen und Bürger auf das energetische Potential ihrer Dächer hinweisen; auch proaktiv sollte die Stadt auf dann zu erstellende Finanzierungsmodelle wie zinslose Kredite, Pachtverträge für Dächer oder ähnliches eingehen. [siehe dazu auch TOP 25 im folgenden Artikel]

       

      Die Kuh muss vom Eis, denn das Eis taut.“

       

      Die Erde wird sich weiter erwärmen. Allein in den letzten 5 Jahren waren es 0,3 Grad.Und damit sind wir bei einem statischen Problem, dass in diesem Haushalt gar nicht oder nur am Rande erfasst wird. Die Einschränkungen aus dem Konzessionsvertrag, die uns als Stadt nur eingeschränkt handeln lässt und innovative Schritte einer lokalen und damit dezentralen Energiegewinnung blockiert.

      Doch zurück zur Vision der Linken für Dülmen.

      Landwirtschaftliche Betriebe mit Massentierhaltung darf es in Dülmen zukünftig nicht mehr geben, Glyphosat und andere Pestizide nicht mehr eingesetzt werden, Atomtransporte sollten generell ausbleiben bzw. müssen einen weiten Bogen um Dülmen machen und statt Amerikanischer-Truppen gewinnt die sich selbst überlassene Natur die Oberbefehlsgewalt in den Tower-Barracks.

       

      Dülmen wird Friedensstadt Dülmen und wird autark durch regenerative Energien versorgt, ein kostenloser Shuttle-Service macht das private PKW im Dülmener Stadtgebiet überflüssig.

      Statt Abschiebung in Altenheimen werden überall alternative Wohnformen für ein menschengerechtes Leben im Alter gefördert. Der Besuch von Kindergärten und Kindertagesstätten wird genauso umsonst wie die kostenlose Schulspeisung mit biologisch angebauten Lebensmitteln.

       

       

       

      In diesem Sinne vielen Dank fürs Zuhören , wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahrzehnt.

       

       

      Linke Fraktion im Rat der Stadt Dülmen

      Rainer Tönnis


      Stadtrat vom 10.10.2019

      Unsere klimapolitischen Anträge:

      TOP 17 -  Ahauser Erklärung - Solidarisierung mit der Stadt Ahaus und den Nachbargemeinden

      Der Stadt Dülmen liegt ein Antrag zur Solidarisierung mit der Stadt Ahaus und den Nachbar-       gemeinden gegen die Einlagerung weiterer Castorbehälter in Ahaus vor. Ziel dieses Antrages ist es, auf Grundlage der Ahauser Erklärung die Ablehnung für den Transport geplanter
      Castorbehälter
      sowie deren Einlagerung im Brennelementezwischenlager Ahaus zu bekunden
      und nachfolgend zu verhindern.


      Beschlussentwurf:   ...  Insofern liegt die Anlage nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt Dülmen, das Gemeindegebiet ist nicht unmittelbar betroffen. Die Resolution hätte allein symbolischen Charakter.

      Dazu notiert die Dülmener Zeitung:

       

                                     ... und ignorierte somit potentielle Castor-Transporte durch Dülmen!

       

      TOP 23-  Aufwertung des Radverkehrs - lokale Anpassung der Entschädigungsverordnung

      TOP 24 -  Aufwertung des Radverkehrs - Abgabe eines Appells an die Landesregierung zur
      Anpassung der Entschädigungsverordnung

      Diese TOP'e wurden wegen Überschreitung der kommunalen Verbandskompetenz von der Tagesordnung abgesetzt bzw. schlicht abgelehnt.

       

      Im Grunde genommen war es uns gleichgültig, ob die Anträge zur Aufwertung des Radverkehrs abgesetzt oder auch von der Mehrheit abgelehnt wird.

      Der ökologische Effekt wäre vermutlich gering und die Kosten dafür vergleichsweise hoch.

      Entscheidend ist der öffentliche Fingerzeig darauf, dass umweltschädliches Verhalten mit 30 ct/km entschädigt und umweltfreundliches Radfahren mit 6 ct/km ausgebremst wird.

      Das alles ist weiterhin strukturell in der Hauptsatzung der Stadt Dülmen verankert.

       

      TOP 25 -  Vertrieb von Kohle- und Atomstrom durch die Stadtwerke Dülmen

      [ Diese Beschlussvorlage ist - neben den anderen - besonders lesenswert! ]

      Und da die Dülmener Zeitung unser Statement nicht in ihre Berichterstattung einbezieht,             hier unsere mündliche Stellungnahme zur 'klimafreundlichen' Stadt Dülmen:

       

      "Wenn Sie weiterhin die Stadtwerke aus der klimapolitischen Diskussion heraushalten wollen,    werden ihre klimapolitischen Beteuerungen zu einer unglaubwürdigen Farce.

      Wie viele Ruhrpott-Kommunen auch, ziehen Sie aus der Vermarktung von billigem Atom- und Kohlestrom ordentliche Gewinne – die in ärmeren Kommunen zur Finanzierung des Haushalts herangezogen werden um z.B. den Sozial-Etat zu finanzieren.

      Hier aber in Dülmen, einem der 'Tiger des Münsterlandes', wird der (und jetzt sage ich bewusst) dreckige Gewinn (der nur durch das Ausblenden der gesellschaftl., insbesonders der klimapolitischen Folgekosten entsteht) unmittelbar an das Freibad weitergeleitet.

      An ein - für eine Stadt wie Dülmen überdimensioniertes Freibad, dass auch nach dem 8-Mio.-Umbau weiterhin auf stetige Mio.-Subventionierungen durch die Stadtwerke angewiesen ist.

      Um dieses Prestigeobjekt weiterzuführen nimmt man dieses 'dreckige Geld', ungeachtet der Umweltfolgen, gerne an.

      Im Rahmen der aufkeimenden Klimadiskussion fielen mir der Energiemix der Stadtwerke (knapp 30 % Kohle- und Atomstrom) ins Auge. Sicher, wir liegen unter dem Bundesdurchschnitt; aber sicher auch deshalb, weil Kommunen wie Essen oder Gelsenkirchen offenbar nur durch diese Einnahmen handlungsfähig bleiben.

      In Dülmen liegt der Sachverhalt anders. Wir haben mit dem DüB ein Luxusproblem das sich auch trotz zahlreicher Gäste aus dem Umland – sprich Münster - nicht refinanzieren lässt.

      Also werden 'dreckige Gewinne' in Anspruch genommen.

      Und dieser Zusammenhang soll bzw. wird systematisch ausgeblendet.

      Insofern ist eine Konstruktion der Stadtwerke als eigenständige GmbH durchaus nachvollziehbar. Auf das was dort passiert will bzw. kann die Stadt – so scheint es - , trotz der aus dem Rat entsandten Aufsichtratsmitglieder, keinen Einfluss nehmen.

      Auf meine Frage an die städtischen Aufsichtsratsmitglieder nach der Begründung für diesen Umweltfrevel erhielt ich nur eine Antwort. Die des Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Wessels, der mich mit meinen Fragen an den Geschäftsführer der Stadtwerke verwies.

      Dieser wiederum stellt fest, das es sich bei den Stadtwerken nicht um einen VEB (!) handelt; hält mir seine Recherche zu meinen persönlichen Verbrauchsverhalten (!) vor; stellt fest, das Atomenergie CO2-frei (!) sei und überhaupt: Die Energiewirtschaft sei in der heutigen Zeit eine sehr komplexe Angelegenheit.

      Aber die ebenfalls genannte, vermeintliche Kundenorientierung „elektrische Energie zu einem günstigen Preis anbieten“ kaschiert nur das immanente Gewinnstreben der Stadt(werke).

      Trotz Nachfrage hat unsere Fraktion keine Antwort auf die gestellten Fragen erhalten.

      Wobei es sicher sehr erhellend wäre, die durch die Stadtwerke unterstützten CO2-Emmissionen den klimapolitischen Anstrengungen der Stadt gegenüberzustellen.

      Und auch diese Sitzungsvorlage ist Ausdruck einer verdrängenden Haltung.

      Obwohl die Fragestellung möglichst offen gehalten wurde („Sämtliche möglichen und notwendigen Schritte werden unternommen ...“) nennt der Beschlussentwurf nicht einmal das Ende des Konzessionsvertrages als Datum.

      Das ist im Grunde genommen blamabel.

      Sie lehnen die Verantwortung für diesen Zusammenhang einfach ab.

      Stattdessen wird weiterhin ... dem Klimawandel entschlossen gegengesteuert...                                Die … Eindämmung des Klimawandels … als Daueraufgabe verstetigt und fesgeschrieben.                    Die Stadtverwaltung … sei sich der besonderen Verantwortung der Kommunen zum Schutz und Erhalt der Umweltbelange und zum Klimaschutzes bewusst;  heißt es.                                                    Die erfolgreiche Klimaschutzarbeit der Stadt Dülmen wird bestätigt.

      Und parallel dazu wird die FfF-Bewegung durch eine stets lobende Vereinnahmung der Entscheidungsträger geradezu erdrückt.

      Auch durch die Bürgermeisterin, wie die DZ vom 21.09. berichtet.                                                            BM Stremlau dankte allen Schülern, “... dass ihr uns Erwachsenen endlich aufgerüttelt habt.           Ihr habt es geschafft, die Aufmerksamkeit auf euer wichtiges Thema zu lenken.                              Und dafür danke ich euch ganz herzlich!“

      Die Diskrepanz zwischen dem zuvor festgestellten und solchen Äußerungen ist erschreckend.

       

      Da halte ich es lieber wie Greta Thunberg (oder ähnlich: Nico Paech) die bereits in ihrer Rede auf der UN-Klimakonferenz Katowice 2018 feststellt:

      "Wir müssen Klartext reden, gleich wie unbequem das ist. Sie (gemeint sind die Teilnehmer der Konferenz) sprechen nur von einem grünen, ewigen ökonomischen Wachstum, weil Sie zu sehr fürchten, UNPOPULÄR zu sein. Deshalb sprechen Sie davon, mit den gleichen schlechten Ideen weiterzumachen, die uns diese Misere eingebrockt hat. ... Wir sind dabei, unsere Zivilisation für den Vorteil einer sehr kleinen Anzahl von Leuten zu opfern, die Riesenprofite machen. Wir opfern unsere Biosphäre, damit reiche Leute wie in meinem Land im Luxus leben können. Für diesen Luxus weniger bezahlen viele Menschen mit Leiden. ... Sie behaupten, dass Sie Ihre Kinder über alles lieben. Und trotzdem stehlen Sie deren Zukunft.

      Solange Sie nicht anfangen, dass zu tun, was nötig ist und stattdessen das, was politisch machbar ist, gibt es keine Hoffnung."

       

      Angesichts der 79,4% fossile Energieträger, die bis 2050 ersetzt werden sollen und dem bislang beschrittenen Weg kann ich eine Ermutigung, sich aktiv an diesem wichtigen Prozess zu beteiligen, mit Blick auf die umweltpolitischen Vorlagen und Abstimmungsergebnisse des heutigen Tages - nicht erkennen.

      Warum, so frage ich, schreibt man nicht an einer Agenda zur Rekommunalisierung der Stadtwerke, um sich endlich aus der Umklammerung durch die RWE zu lösen?

      Erst dann kann das Versprechen einer klimaneutralen Stadt eingelöst werden."


       

       

      Einberufung einer Sondersitzung des Stadtrats

      Sehr geehrte Frau Stremlau,

      liebe Kolleginnen und Kollegen,

       

      angesichts einer, den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 06.07.2017

      (TOP 33 - Nutzung städtischer Räumlichkeiten zu Wahlkampfzwecken |  „Veranstaltungen, Besuche und Besichtigungen von städtischen Gebäuden und Einrichtungen sind für alle Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerberinnen und -bewerber in den letzten sechs Wochen vor einer Wahl ausgeschlossen.“)

      betreffenden Regelungslücke und der daraus folgenden, die Beschlussbegründung miteinbeziehenden Interpretation durch den FB 13, wird dem DGB die Nutzung städt. Räume zum traditionellen Mai - Empfang untersagt.

      Diese, lt. Rechtsabteilung zwingende Konsequenz war zum Beschlusszeitpunkt weder beabsichtigt noch - für Nicht-Juristen – absehbar.

      Daher beantragt unsere Fraktion eine frühestmögliche Sondersitzung des Stadtrats, um die Begründung dieses Beschlusses, die ursächlich zur Aussperrung des DGB führte, ersatzlos zu streichen und damit wieder zum Kern, dem (alleinigen) Ausschluss von Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerberinnen und -bewerbern, zurückzukehren.


       

      DGB wird zum 1. Mai ausgesperrt

                                                                                                                                                      [DZ 26.03.2019]

      UNSERE PRESSEMITTEILUNG:

      Den aktuellen Vorgang um die Verweigerung städt. Räume für den Mai-Empfang des DGB nimmt die Ratsfraktion der Linken mit völligem Unverständnis zur Kenntnis.

      Wie bereits in der Ratssitzung hat die Linke auch im Gespräch der Fraktionsvorsitzenden mit der Bürgermeisterin / Rechtsabteilung auf die Fragwürdigkeit dieser Aussperrung hingewiesen.

      Allen Beteiligten war und ist bekannt, dass der Beschluss vom Juni 2017 als Reaktion auf die Omnipräsenz der AfD und deren hanebüchener rechtsradikaler Populismus in den Medien entstand.

      Der Beschluss im Wortlaut: „Veranstaltungen, Besuche und Besichtigungen von städtischen Gebäuden und Einrichtungen sind für alle Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerberinnen und –bewerber in den letzten sechs Wochen vor einer Wahl ausgeschlossen.“

       

      Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl kaum ein Ratsmitglied sich nur im entferntesten vorstellen können, dass dieser Beschluss einmal auf den – parteipolitisch neutralen - DGB angewendet wird.

      Gewerkschaften haben Verfassungsrang !

      Ausgerechnet der Veranstaltung zum 1. Mai, dem 'Tag der Arbeit' (gesetzl. Feiertag) wird den Interessenvertretern der Arbeitnehmer*innen der langjährige Veranstaltungsort verweigert.

      Das bundesweite mediale Echo dürfte auch eine SPD-Bürgermeisterin nicht verwundern – sollte man meinen. Wenn es das doch tut, müssen wir uns die Augen reiben. Hat sich die SPD, in Person von Frau Stremlau, bereits gänzlich vom 'einfachen Mann' verabschiedet?

      Natürlich ist es legitim, sich jetzt hinter der Rechtsabteilung zu verstecken.

      Aber hätte Sie im Vorfeld nicht bereits anders reagieren können? Nachdem diese Entwicklung sich abzeichnete, hätte Sie die Fraktionen unterrichten und für Abhilfe sorgen können, indem die sichtbaren Konsequenzen in der vergangenen Ratssitzung problematisiert werden.

      Das lässt sich nachholen! Die Rechtsabteilung sollte jetzt prüfen, ob eine, eigens zu diesem Zweck einberufene Dringlichkeits-Sitzung diesen Beschluss aussetzen / aufheben kann. Eine gerichtliche Auseinandersetzung wäre damit hinfällig.

      Dennoch: Man möchte annehmen, dass die politische Meinungsbildung aus dem öffentlichen demokratischen Raum verbannt (vgl. Äußerungen einer Schulleiterin zur „politischen Neutralität“ an Schulen | DZ 14.02.) und Kritik an den herrschenden Zuständen in eine Schmuddelecke gedrängt werden soll. (Fridays for Future bringt diese verordnete politische Gleichgültigkeit – gerade auch mit den Protesten während der Unterrichtszeit - zum Ausdruck.)

      Die Interessen der Arbeitnehmer*innen werden durch diese Aussperrung herabgesetzt.

      Ein unwürdiges Verhalten unserer Stadt.

       

      Ratsfraktion DIE LINKE.

      - - - - - -

      das Presseecho:

       

      https://www.sueddeutsche.de/news/karriere/gewerkschaften---duelmen-gewerkschaftsbund-will-empfang-in-stadt-gebaeude-durchsetzen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190325-99-535707

      https://muensterland.dgb.de/presse/++co++ac4f17c2-5161-11e9-a0ad-52540088cada

      https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/dgb-empfang-duelmen-100.html

       


       

       

      Atommüll - Protest in Ahaus

      Mit dem SchönerTagTicket NRW

      am Samstag zur Anti-Atommüll-Demo nach Ahaus.

       

      Treffen spätestens 10:20 Uhr.

      [Der Zug fährt 10:40 los. Ankunft in Ahaus 11:18 Uhr.]

       

      Mit der Bahn ab Dülmen bietet sich an, weil

      - die Auftaktkundgebung (12 Uhr) direkt am Bahnhofsvorplatz stattfindet.

        (Die Abschlusskundgebung findet ebenfalls in der Innenstadt statt - kurze Wege.)

      - ein 5-er Gruppenticket (Hin- und Rückfahrt) p.P. unter 10 € liegt.

      - Bahnfahren einen umweltpolitischen Sinn hat.


       

      Pressefreiheit

      oder - Die Freiheiten der Presse

                                                              - Der Text unserer Pressemitteilung:

      Die Linke nimmt die aktuellen Reaktionen auf die Verteil-Aktion vor Dülmener Gymnasien mit ein wenig Unverständnis zur Kenntnis.

      Zum einen, weil nach unserem diesbezüglich erfolgreichen Antrag vom Mai 2018, dieser Linke-Flyer bereits im letzten Jahr vor den Schulen und auch an Ständen ohne vernehmbare Kritik verteilt wurde.

      Zum anderen, weil die öffentliche Akzentverlagerung den Blick auf den Anlass verstellt.

      Am 12. Februar, dem WELTTAG GEGEN DEN EINSATZ VON KINDERSOLDATEN, dem von UNICEF begleiteten 'Red Hand Day', hat die Linke, unterstützt durch Friedensfreunde, eben diese Flyer verteilt, in denen auf die Homepage der Stadt Dülmen verwiesen wurde.

      Tage zuvor hatte 'Terre des Hommes' (lt. Tagesspiegel vom 11.02.2019) die verstärkte           Rekrutierung Minderjähriger durch die Bundeswehr kritisiert. Der internationale „Straight-18-Standard“, der diese Rekrutierung verbiete, werde von Deutschland untergraben.

      In diesem Zusammenhang wird von den in der DZ zitierten „Kindersoldaten“ gesprochen.

       

      Mittels unseres Flyers wird ein Weg aufgezeigt, wie ich zielgerichtete, personalisierte Werbung durch das Militär – online, mit einem Klick – unterbinde.

      Dass diese Aktion vor Gymnasien stattfindet, sollte daher nicht verwundern; die Bundeswehr führt regelmäßig Werbeveranstaltungen in (!) Schulen durch.

       

      Wenn im Pressebericht vom 14.02. diese Information als Agitation / Propaganda herabgesetzt wird, rechts und links – wie gewohnt indifferent – in einen Topf geworfen werden, kann die eingangs erwähnte Reaktion nachempfunden werden. Ich halte sie jedoch für nicht angemessen.

      Der Umstand, dass Linke und Friedensfreunde ein Bild von Greta Thunberg (15-jährige schwedische Klimaaktivistin) nutzen liegt in der Hoffnung begründet, dass bereits Kinder und Jugendliche sich als Betroffene engagieren können um   (mit meinen Worten)   „den Erwachsenen 'mal eben    intergenerativ die nicht nur klimapolitisch offensichtlich desaströse Entwicklung ihrer Zukunft vor die Füße zu werfen.

      Friedensfreunde haben sich über Grenzen von Nationen und Religionen, von Parteien und Weltanschauungen zusammengetan, um aktiv für Frieden und Abrüstung einzutreten.

      Frieden und Abrüstung sind zur Begrenzung des Klimawandels zwingend notwendig.

      Insofern macht es für mich (als Mitglied der Linken und der Friedensfreunde Dülmen) keinen Unterschied, ob ich Broschüren der GEW, Pax Christi oder einen Flyer der Linken (mit ausdrücklich kommunalen Bezug) verteile. Vergleichbares, friedenspolitisches Material anderer Parteien würde ich ausdrücklich, mit der gleichen Selbstverständlichkeit in die Hand nehmen.

      Warten wir also die interne (und zugleich öffentliche) Diskussion der Friedensfreunde zu diesem durchaus grundlegenden Aspekt ab.

      Hoffentlich kommt es dann auch zu einem anschließenden Gespräch über den schulischen Umgang mit den Werten einer pluralen Gesellschaft. Eine parteipolitische Neutralität ist in Schulen selbstverständlich geboten. Eine umfassende „politische Neutralität“ hingegen ist absurd.

      Schule sollte eine ausgeprägte politische Kultur entwickeln und demokratisches politisches Bewusstsein vermitteln.

                                                                - Die veröffentlichte Pressemitteilung:

       

      Der 12. Februar        -          !!   WELTTAG GEGEN DEN EINSATZ VON KINDERSOLDATEN  !!


       

      Der Anlass:

      siehe auch: "Was junge Rekruten mit Kindersoldaten gemein haben" | FAZ vom 09.01.2018

       

      DZ vom 14. Februar:

       

      Haushalt - abgelehnt

      Meine sehr geehrten Damen und Herren,

      sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,

      sehr geehrte Stadtverordnete

       

      Vorab möchte ich feststellen, dass nicht alle Fraktionen, geschweige denn Bürger, die Anwesenheit des amerik. Militärs in Dülmen begrüßen.

       

      In unseren Augen ist die Präsenz des amerikanischen Waffendepots Ausdruck einer fehlgeleiteten Politik, die dem Geist der 2 + 4 – Gespräche zuwiderläuft. Die NATO-Osterweiterung stellt sich zunehmend als eine der Ursachen wachsender Spannungen – und nicht als Teil einer ernstzunehmenden Lösung dar.

       

      Da ist es nicht verwunderlich, dass die Nachfrage nach Rüstungsgütern weltweit steigt. Derzeit sind das, lt. DZ v. 10.12.2018 398,2 Mrd. US-Dollar. Mit dabei: Rheinmetall, ein deutsches Rüstungsunternehmen das mittels aktiver Umgehung der deutschen Rüstungsexportvorgaben von Jahr zu Jahr höhere Dividenden zahlt.

       

      Das ist das Geschäft mit dem Tod (, wenn etwa deutsche Leopard-Panzer von deutschen Panzerabwehrraketen zerstört werden). Diese Industrie ist an beständig dauernden oder – noch besser – wachsenden Spannungen im globalen Zusammenleben interessiert.

       

      Was hat das mit unserer kommunalen Politik zu tun?

       

      Jahr für Jahr entgehen der Stadt durch die Präsenz des amerik. Militärs Gewerbesteuereinnahmen durch das zuvor dort, an der Tuzostraße mögliche Gewerbegebiet.

      Sie sehen: Auch im zivilen Bereich verursacht die US-Armee Kosten im Sinne ausbleibender Steuereinnahmen. Unsere Stadt ist seit 2017 Mitglied der Mayors for peace, der Kreistag wird ebenfalls seinen Beitritt beschließen. Und als Mitglied dieses Bündnisses sollte die Stadt Dülmen offiziell erklären, dass sie diese Politik der Aufrüstung für verfehlt hält.

       

      Soweit meine Vorbemerkung.

       

       

       

      Meine sehr geehrten Damen und Herren,

       

      die letzte Sitzung des HA hat mir dann doch die Schuhe ausgezogen.

       

      In der dem HA vorausgegangenen Sitzung des Sozialausschusses wurde an mehreren Stellen klar, dass der Stadtverwaltung keine Fakten zur realistischen Einschätzung der sozialen Situation von Einwohnern in Dülmen vorliegen. In Erinnerung geblieben ist mir die Frage der Stvo Kurilla zur Kinderarmut – die Stadtverwaltung blieb ihr eine Antwort schuldig. Daraufhin war man kurzzeitig sogar geneigt, dem HA die Erstellung eines Armuts- und Reichtumsberichtes zu empfehlen, ließ es dann aber in der Bitte um Konkretisierung möglicher Kosten münden.

       

      Statt meiner Erwartung, dass in der Sitzung des HA nur noch die Höhe der dafür vorzusehenden Beträge beraten wird, haben mich die folgenden Feststellungen des Sozialdezernenten perplex gemacht:

      - Armut in Dülmen wird nicht geleugnet

      - Problemviertel gebe es nicht

      - Grundlegende Daten seien allesamt bekannt

      und eine 6-stellige Summe für einen Sozialbericht (über die ich beraten wollte; es hätten also auch 40.000 € oder wie in Unna ca. 10.000 € sein können) sei nicht vertretbar. Rätselhaft ist im Übrigen, warum denn außer der LINKEN niemand an Daten zum Reichtum in Dülmen interessiert ist.

       

      Nach meiner ersten Stellungnahme, wies die BM bereits auf das sofort notwendigeEnde der Debatte hin. Ich wurde 'abgefertigt'. Wenn man so mit Fragen und Anliegen umgeht, darf man sich nicht über wachsende Politikverdrossenheit der Bürger wundern.

       

      Wenn, wie Herr Noelke feststellt, grundlegende Daten bekannt sind, bleibt uns nur die Frage, warum diese Daten nicht öffentlich zugänglich – bzw. andersrum: Im Detail nachgefragt werden müssen.

       

      Im weiteren Verlauf der HA-Sitzung wurden dann 'Angsträume', also Unterführungen, dunkle Ecken thematisiert. Dazu hat selbst die Polizei beruhigende Aussagen gemacht.

      Was halten sie vom Monatsende? Das Monatsende als Angstraum. Wenn das Portemonnaie leer ist, der Monat aber noch Tage andauert? Die Scham überwinden und an der Tafel Schlange stehen.

       

      Wie sieht die faktische Einkommens- und Vermögensverteilung aus. Spaltet sich auch Dülmens Gesellschaft in zunehmend arm und maßlos vermögend?

      [Der Spiegel berichtete bereits 2010, dass die Reallöhne seit 1990 bis zu 50% gesunken sind.]

      Derzeit (2018) liegt die Armutsquote lt. DPWV bei 15,7 %. (Soviel zur seit 30 Jahren dominierenden neoliberalen These, dass, 'wenns-denen-oben-besser-geht,-geht’s-denen-unten-auch- bald-gut'.)

       

      Diese Zahlen lassen sich natürlich auf Dülmen herunterbrechen; was wiederum zu unklaren Ergebnissen führt, ist doch die veröffentlichte Arbeitslosenquote in Dülmen vergleichbar gering.

      Schwierig wird’s, weil die Unterbeschäftigungsquote, die bereits Gegenstand einer Studie des Pestel-Instituts wurde, nicht öffentlicht wahrgenommen wird. (Sie wird lediglich veröffentlicht.) Und diese Quote ist für den Kreis Coesfeld signifikant erhöht.

       

      Fragen über Fragen, denen sich Rat und Verwaltung stellen sollten.

      Es wird ein Schleier über diese Zusammenhänge gelegt. Armut soll, trotz regelmäßiger Schlangen an der Tafel, möglichst unsichtbar bleiben. Armut hat keine Lobby. Aber zu einer AKE-Pilgerstadt, die Dülmen ja werden möchte, passt Armut doch eigentlich ganz gut.

       

      Stattdessen richtet sich der Fokus der Stadt fortwährend und ausschließlich auf ein Wirtschaftswachstum.

       

      „Die letzten Jahre haben uns aber leider vor Augen geführt, dass wirtschaftl. Wachstum keineswegs automatisch mehr soziale Gerechtigkeit bedeutet. Ganz im Gegenteil, es hat vielerorts zur weiteren

      Spaltung der Gesellschaft und zu sozialen Unterschieden in nicht gekanntem Ausmaß geführt“, stellt das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt fest.

       

      Der Aufschwung? - Unten kommt nichts an!

      Genau deshalb halten wir an unserer Forderung nach einem Armuts- und Reichtumsbericht fest;

      zumal an anderer Stelle recht großzügig mit Geld umgegangen wird.

       

      Dazu ein Exkurs zur kath. Kirche, die durch den ehem. Bischof Lettmann aktuell wieder - Stichwort Missbrauch - negative Schlagzeilen produziert.

      Die kath. Kirchengemeinden, erhalten eine 100%-ige Finanzierung von baulichen Kindergartenerweiterungen, die anschließend in das Eigentum der Kirche übergehen;

      eine Übernahme diesbezüglicher Betriebskosten wird finanziert aus städt. Mitteln.

      Oder das Dach über dem entlarvenden Namen 'Markt der Möglichkeiten' beim IGZ.

      Allein dafür war und ist die Stadt Dülmen bereit, 150.000 € Eigenanteil der Kirche zu übernehmen; Obwohl das Bistum derzeit wieder 10 Mio. € auf die hohe Kante legt.

       

      Aber die Bürger, die von einem Sozialbericht profitieren könnten – haben eben keine Lobby.

       

       

      Ich komme zum nächsten Thema, der Ausweisung neuer Gewerbegebiete:

       

      Wegen des LEP der rot-grünen Vorgängerregierung war die Stadt verpflichtet die Siedlungsflächenreserve um ¼ zu reduzieren, um damit der Umwelt – verbrauchenden Flächenversiegelung entgegen zu wirken. Mit der schwarz-gelben Mehrheit im Landtag hat sich auch in Dülmen der Wind gedreht. „Beim Grunderwerb wieder aus dem vollen schöpfen.“ (Zitat aus dem WiFö).

       

      Auf Kreisebene verlieren wir täglich 0,5 Ha landwirtschaftlich nutzbare Fläche.

      Unseres Erachtens müssen Gedanken zur ökologische Tragfähigkeit einen deutlich höheren Stellenwert erhalten. Ist das Gewerbesteueraufkommen das einzige Indiz für das Wohlergehen der Bürger unserer Stadt?

       

      Die BI Lebensraum Hiddingsel setzt ihren Schwerpunkt eher auf den Erhalt des dörflichen Charakters; gegen die schon bestehende und anzunehmend wachsende verkehrliche und weitere Belastung der Ortschaft.

       

      Ähnliches an der Hülstener Straße. Daher begrüßen wir auch die Klage des BUND gegen die Abholzung der Baumallee. Wir achten das hohe Gut der Rechtsstaatlichkeit.

       

      Beides stellt uns vor die immer wiederkehrenden Frage nach den Werten einer Kommune:

      Wie bringen wir im globalen Zusammenhang ökologische Nachhaltigkeit und sozialen Frieden in den Routinebetrieb einer Stadtverwaltung? Das wird sicherlich eine anspruchsvolle Herausforderung für unseren neuen technischen Beigeordneten, Herrn Mönter.

       

       

      Die Bahnhofsneugestaltung mit der Losung 'Klimagerecht mobil unterwegs' ist für Dülmen tatsächlich ein klimapolitischer Meilenstein. Als Klimaschutzkommune kann die Stadt u. E. aber erst dann glaubwürdig sein, wenn die Stadtwerke aus dem Vertrieb von Kohlestrom aussteigt, Anteile des RWE zurückkauft und Bürgeraktien anbietet, also im wahrsten Sinne das Unternehmen rekommunalisiert. Uns werden zunehmend Fälle bekannt, in denen Bürger von den Stadtwerken auf Öko-Stromanbieter wechseln, weil sich die Stadtwerke so unflexibel zeigen. Auch wenn die Stadtverwaltung mit etwas Solarstrom und LED-Beleuchtung den „European Energy Award“ kriegt, reicht das unserer Meinung nicht aus. Unsere Stadt muss sich auch hier entscheiden, was sie will: Mit Hochrüstung, Waffenhandel und Braunkohlestrom Gewinnabsichten unterstützen oder sozial und ökologisch umsteuern.

       

      Erinnern wir uns an den Sommer. Endlose Trockenheit, Gewinneinbrüche der Landwirte, steigende Kartoffel- und Benzinpreise.

       

      Der von der Menschheit hervorgebrachte, systematische Umgang mit der Natur führt durch die Nutzung fossiler Brennstoffe, stickstoffhaltiger Dünger, ausufernder Massentierhaltung und Abholzung des Regenwaldes zu einem Rückgang des Polareises und der Gletscher. Der Meeresspiegel steigt, Unwetter und Dürren nehmen zu, die pflanzliche Diversität, die Artenvielfalt nimmt ab. Wassermangel und Klimaflüchtlinge. Ganze Regionen könnten für die Landwirtschaft unbrauchbar werden.

       

      Herr Grömping, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde stellt fest: „Eine Entspannung der Situation ist nicht abzusehen und die Folgen sind gravierend. Finanzieller Schaden in Mrd.-Höhe. Die Gründe für das Artensterben sind vielfältig und Komplex, aber der Verlust geeigneter Lebensräume zeigt sich als eine Hauptursache“

       

      Es ist bedrückend, wie apathisch wir dieser Entwicklung gegenüberstehen. Vor allen Dingen, wenn ich einen Blick auf die Bundesregierung und ihren Umgang mit dem Dieselskandals betrachte.

      Ich sorge mich, dass diese Entwicklung in unseren alltäglichen Rhythmus übergeht und bald nicht mehr wahrgenommen, zum Alltag wird. Mehr als 75 Prozent weniger Biomasse bei Fluginsekten. Honigbienen, die ohne Medikamente – weltweit – nicht mehr überleben können. In einzelnen Ländern werden Apfelbäume bereits per Hand bestäubt.

       

      Die Stadt Dülmen tut einiges.

      Fahrradfreundliche Stadt mit kommunaler Radbeauftragten, Teilnahme am eea, Fairtrade Town, eine Klimasiedlung, der neue, klimagerechte Bahnhof. Da gibt es Urkunden und Zertifikate; einiges kann man real anfassen. Aber reicht das, angesichts der Dramatik des Klimawandels?

       

      Ich meine: Nein.

       

      In Anbetracht der Zeit möchte ich nun zum letzten Punkt kommen.

       

      Die Zukunfts- oder Heimatstrategie für Dülmen.

      Eine Strategie, die einen demokratischen Lichtblick darstellen kann. Ohne eine frühzeitige Einbeziehung und Mitbestimmung durch die Bürger wird diese Strategie allerdings scheitern - auch wenn dafür städtische Gelder zur Verfügung stehen.

       

      Wir sind ja nicht besonders fromm. Aber vor dem Weihnachtsfest möchten wir hier unseren Wunschzettel für eine Stadt Dülmen vorlesen, die wirklich Heimat für Deutsche und Migranten, Pendler, Arbeitende und Rentner, Frauen und Männer, behinderte Mitbürger sein, und über soziale und ökologische Maßnahmen eine Zukunft bieten kann:

       

      • Ein besonderer Schutz alter Bäume

      • Ein Flächenmanagement der Landwirte gegen Monokulturen initiieren

      • Grenzwerte für die Haltung von Tieren in Abhängigkeit von nachgewiesenen landwirtschaftl. Flächen

      • Ein kommunales Windrad bzw. ein kommunaler Windpark nach dem Beispiel von Saerbeck oder Rosendahl; finanziert aus den Gewinnen der Stadtwerke. Am Windpark und an den Stadtwerken können sich Bürgerinnen und Bürger auch finanziell beteiligen, statt an der Börse zu spekulieren.

      • Die Ausweitung der Fußgängerzone

      • Ein Knooppunt-System nach dem Vorbild der Niederlande als Wegweisung für Radfahrer im gesamten Münsterland

      • Ein kommunales Bike-Sharing

      • Weitere Finanzierung der Schulsozialarbeit auch ohne Landesmittel

      • Die Errichtung einer Gesamtschule, gemeinsames Lernen ins Auge fassen

      • Erschwingliche düb-Eintrittspreise

      • Mehr Sozialer Wohnungsbau in städtischer (genossenschaftlicher) Eigenregie

      • Vorfahrt für den lokalen/regionalen Handel; Dabei fordern die LINKEN, sich mit den Nachbarkommunen bei neuen Projekten abzustimmen statt sein Heil in vier Spaßbädern, fünf Kulturzentren usw. zu suchen, die auf dem Konkurrenzgedanken basieren und immer zu Lasten unserer Nachbarn den Umsatz und die Gewinne erhöhen wollen.

      • Den Fair-Trade Gedanken medial verankern

      • Anschluss an die Transition-Town Bewegung

       

      und unzählige weitere Aspekte, die den zeitlichen Rahmen dann doch sprengen.

       

      Den vorliegenden Haushalt lehnen wir ab.

       

       

      Meine sehr geehrten Damen und Herren,

      vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit

      und ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest,

      einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr.

       

      Vielen Dank

      und

      Gracias a la vida !


       

      Pressemitteilung zum Cadmium-Skandal in den Tower Barracks

      Die beschwichtigende Schlagzeile „Kein Grund zur Sorge“ sollte eher zur Wachsamkeit aufrufen.

      Denn einzelne Textpassagen verunsichern eher, als dass sie – wie beabsichtigt - zur Beruhigung beitragen.

      Wenn Colonel Kuester die Umweltgefährdung bagatellisiert und der Vertreter der Bezirksregierung (betrieblicher Arbeitsschutz ?!) die Wirkung von Cadmium mit dem Raucher-Vergleich banalisiert, scheint die Welt bereits wieder in Ordnung. Es ist zwar was passiert – aber alles halb so wild.

      Wissenschaftliche Studien stellen die Wirkung von Cadmium in ein anderes Licht:

      Nierenschäden, Osteoporose, Schäden an Lunge und Leber; krebserregend. Probanden, die großen Cadmiumkonzentrationen ausgesetzt waren, wiesen im Schnitt um elf Jahre vorzeitig gealterte Zellen auf. Und: Mit Cadmium verseuchte Böden machen langfristig krank.

      Nichts ist gut in den Tower Barracks. Wie aber geht es weiter?

      Werden heute und zukünftig Betroffene in einigen Jahren (möglicherweise) als Frührentner auf Grund einer Erwerbsunfähigkeit von der Rentenversicherung / Berufsgenossenschaft alimentiert und fristen ihr Dasein aus öffentlichen Mitteln?

      Diesbezügliche Fragen und Antworten blieben aus. Selbst der Adressat einer solchen Frage bleibt unklar. Ist es die US-Army, sind es die Sub- oder gar Sub-Subunternehmen die ggf. Verantwortung übernehmen müssten (solange sie noch existieren)?

      Leider war und ist eine Gewerkschaftsmitgliedschaft in diesen Unternehmen unerwünscht.

      Aber ohne die Unterstützung einer Gewerkschaft stehen die Betroffenen jahrelang einem Goliath gegenüber, der sie mürbe machen wird. [Allein die jährlichen Betriebskosten der Tower Barracks belaufen sich auf 49 Mio. US-Dollar]

      Daher ist es für die Linksfraktion eine zwingende Notwendigkeit JETZT, mit anderen kritischen Streitern auf Basis eines Crowdfunding, die finanziellen Mittel für arbeits- und umweltrechtliche Schritte bereitzustellen.

      Eine, dem Gemeinwohl verpflichtete Solidarität Dülmener Bürger ist nun mehr denn je gefragt.

      Klaus Stegemann

      Linksfraktion

      [ In der Lokalpresse ... leicht gekürzt ... veröffentlicht ]


       

      Gerade Schüler*innen (als Zielgruppe der Bundeswehr) sollten sich der

      personalisierten Werbung für einen 'Abenteuerurlaub' in Afghanistan widersetzen.

      Zum ONLINE - Widerspruch gegen eine Datenweitergabe geht's hier lang.


       

      Ratsdebatte zum Haushalt 2018

      Haushaltsrede DIE LINKE

      Haushaltsrede von Fraktionssprecher 
      Klaus Stegemann:

      Weiterlesen



      H&M

      Eröffnung am 8. Dezember 2017

      H&M jetzt auch in Dülmen -

      was geht uns das an?

      Billig einkaufen - aber auf wessen Kosten?

      Riesen-Rendite, aber miese Arbeitsbedingungen!

      Wieweit sind wir als potentielle Kunden mit verantwortlich?

      Was können wir ändern?


      Weiterlesen:

      Bundesweit steht H&M in der Kritik - warum

      Abmahnung für die H&M Kunden


             ==>  s. auch: 'Die Zeit' , 'ver.di' , 'Kontraste / ARD


       

      Friedensfreund_innen Dülmen (FFD) besichtigen Dülmen Army Depots

      Erfolg der FFD: Einladung zur Besichtigung der ehemaligen Tower Barracks


      Die Friedensfreund_innen Dülmen (FFD) können einen Erfolg verbuchen, der in der Geschichte der deutschen Friedensbewegung ziemlich einmalig sein dürfte. Sie waren wir bei der US-Army zu Gast, um ihr Waffendepot in den ehemaligen Tower Barracks zu besichtigen.

      Weiterlesen...

      Fotos...

      Fotos...



      Tower Barracks

      Osterpicknick:

      Am Ostermontag hatten die Friedensfreund_innen Dülmen zu einem Osterpicknick an den Tower Barracks eingeladen.

      Zahlreiche Friedensfreundinnen waren der Einladung gefolgt (Fotos)

      Dr. Michael Stiels-Glenn von den Friedensfreund_innen Dülmen informierte die Anwesenden über die Planungen zur weiteren Nutzung der Tower Barracks als Depot der US-Army.



      Özlen Demirel und Christian Leye

      <Aktualisiert am 25.04.2017>

      Spitzenkandidatin und -kandidat vor Ort:

      Wir danken Özlem Demirel und Christian Leye für ihren überzeugenden Auftritt.

      Beide brachten die zentralen Wahlaussagen der Linken auf den Punkt und gingen ausführlich auf Rückfragen ein.

      Schade, dass nur einige Passanten vor Ort waren. Dieser Auftritt hätte mehr Publikum verdient gehabt!





      Eklat bei Beigeordnetenwahl

      Zur Entscheidungsfindung rund um einen neuen Beigeordneten.

      Die Erklärung der Fraktionsvorsitzenden der SPD, Olaf Schlief,

      Fraktionssprecher der Linken, Klaus Stegemann

      und dem Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Florian Kübber:

                

       

      Die SPD-Fraktion, die Fraktion „Die Linke“ sowie die Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ stehen nicht für Alibi-Veranstaltungen zur Verfügung. Bei der Besetzung der Beigeordnetenstelle wollen wir ein ergebnisoffenes Verfahren mit klaren Anforderungen an die Kandidatinnen und Kandidaten. In einem solchen Verfahren soll der oder die beste Kandidatin für Dülmen gefunden werden – unabhängig von politischen Einstellungen und Parteibüchern. Der oder die neue Beigeordnete tritt in große Fußspuren und muss gemeinsam mit der Bürgermeisterin viel für unsere Stadt bewegen. Deshalb braucht Dülmen und die Stadtverwaltung der Stadt Dülmen die bestgeeignete Persönlichkeit.


      Die CDU setzt dagegen auf informelle Gespräche im Vorfeld und unklare Kriterien.

      Sie will sogar allein bestimmen, wer zum Gespräch eingeladen wird und die Gelegenheit bekommt, sich den politischen Gremien vorzustellen. Sie will mit ihrer absoluten Mehrheit eine Person durchdrücken, die ihnen gefällt. Der Rest des Rates und der Rest der Bevölkerung interessieren nicht. „Sie verwechselt offenbar die eigene Fraktionssitzung mit den Gremien der Stadt und trifft Entscheidungen nur noch intern. Kurz und knapp: Das ist für uns kein faires Verfahren zur Besetzung der Beigeordnetenstelle“, erläutert Olaf Schlief, Fraktionsvorsitzender der SPD Dülmen.


      Die drei Fraktionen erkennen an, dass die CDU mit ihrer absoluten Mehrheit im Rat das Verfahren so durchziehen kann. Die oben genannten Fraktionen werden sich aber an einem solchen Modus nicht beteiligen. „Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht, wir sehen aber keine andere Möglichkeit unseren Protest gegen ein Verfahren zu zeigen, dass unserer Meinung nach gute Leute und sehr geeignete Persönlichkeiten ausschließt“, so Klaus Stegemann, Vorsitzender der Linken-Fraktion. Denn: Ein Bewerber und eine Bewerberin, die sehr gut nach Dülmen gepasst hätten, die die Ausschreibungskriterien sehr gut erfüllt haben und die hoch geeignet wären, wurden von der CDU ohne Erklärung nach informellen Vorgesprächen aussortiert. Ohne Angabe von Gründen heißt es nun: Die CDU will diese Leute nicht; wir nehmen sie nicht einmal ins offizielle Verfahren.


      Dabei gelten für die drei Fraktionen bei der Wahl eines Kandidaten oder einer Kandidatin keine parteipolitischen Kriterien: Einer der Bewerber war für die CDU aktiv. Wir haben in beiden Personen Menschen gesehen, die gut zur Stadt Dülmen gepasst hätten. Die Mehrheitsfraktion weigert sich aber, sich - auch nur im Vorstellungsgespräch - mit Leuten auseinanderzusetzen, die bei ihnen durchs Raster gefallen sind. Wenn aber unseres Erachtens geeignete Leute nicht mal eingeladen werden, welchen Wert hat dann das gesamte Verfahren? Und es bedeutet, dass wer auch immer gewählt wird, direkt mit einem deutlichen Makel ins Amt startet. Er oder sie hat sich nämlich nicht gegen die Besten durchgesetzt, sondern nur gegen einen eingeschränkten Kandidatenkreis.


      Für die drei Fraktionen des Stadtrates in Dülmen ist damit klar, dass diese wichtige Personalentscheidung im Scheuklappenmodus gefällt wird. Die CDU-Fraktion ist nicht bereit, sich mit anderen Positionen, Meinungen und Personen auseinanderzusetzen. Wer nicht zu 100 Prozent auf ihrer Linie liegt, fällt raus. „Wir Sozialdemokraten kennen die Kriterien nicht, nach denen die CDU ihre Entscheidungen trifft - ebensowenig wie die Linken oder die Grünen. Wir halten es aber für grundsätzlich wichtig, sich auch mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Wir hätten uns deshalb gerne die Kandidaten der CDU angesehen, wollten das Verfahren aber breiter anlegen. Ganz einfach, weil wir wie gesagt den Besten oder die Beste für Dülmen wollen“, so Olaf Schlief


      Deshalb bleibt für die drei Fraktionen nur ein Weg: sich dieser Entscheidung zu verweigern. „Die Linkeakzeptiert Mehrheiten im Rat. Wir akzeptieren aber nicht, dass demokratische Mindeststandards keine Rolle mehr spielen sollen“, so Klaus Stegemann; „Die CDU sitzt nach wie vor in dem Hinterzimmer, in dem sie bereits den 3. Beigeordneten ausgebrütet hat.


      Wir, als drei von vier Oppositionsfraktionen stehen für einen Dialog im politischen Raum zum Wohl der Stadt Dülmen immer zur Verfügung. Wir werden uns selbstverständlich mit dem oder der neuen Beigeordneten um eine gute Zusammenarbeit bemühen. Wir verschwenden aber nicht unsere Zeit für Verfahren, die aus einer Laune der Mehrheitsfraktion entschieden werden und die anscheinend nicht ergebnisoffen geführt werden“, so Florian Kübber von der Fraktion der Grünen.

      siehe auch: DZ vom 3. März d. J.



      Rekommunalisierung

      "Wuppertal Institut" über Stromkonzessionen und Strategien der Konzerne

      „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Privatisierungspolitik vor allem der 1990er Jahre ein Fehler war“, sagt Oliver Wagner vom Wuppertal Institut. "Die Privatwirtschaft hat in der ihr eigenen Logik vor allem Shareholder-value-Interessen im Blickfeld - vielfach zu Lasten der Qualität und des Gemeinwohls." Für den Energiewirtschaftsexperten ist der Trend zur Rekommunalisierung und zur Gründung eigener Stadtwerke das Modell der Zukunft.

      Mit sogenannten Konzessionsverträgen überlassen Städte und Gemeinden das kommunale Stromnetz privaten Energieversorgern. Solche Verträge haben meist eine Laufzeit von bis zu 20 Jahren. Jetzt laufen zahlreiche Stromkonzessionen aus - und viele Kommunen wollen ihre Netze  wieder selbst managen statt sie Konzernen zu überlassen.

      weiter unter:  ZDF.de

      die entsprechende ZDFzoom Film-Dokumentation