Internationaler Frauentag: Aufruf zum Frauenstreik

DIE LINKE. Kreis Coesfeld

Was wäre, wenn Frauen zur Durchsetzung der Gleichberechtigung streiken?

Viele Frauen akzeptieren die schlechten Zustände schon längst nicht mehr. Überall auf der Welt stehen sie auf und fordern ihre Rechte ein – sie streiken! Es geht um nicht mehr und nicht weniger als ein gutes Leben für alle.

Wie wäre es eigentlich...

... wenn wir für die Halbzeitstelle, 

die wir haben, nicht nur den halben Lohn bekämen? Schließlich haben wir das ja extra so geregelt, damit wir uns um die Kinder oder die pflegebedürftige Mutter kümmern können.

... wenn wir beim Eintritt in die Rente keine Angst haben müssten, dass wir die Miete oder den Strom nicht mehr bezahlen können, weil wir feststellen müssen, dass sich um Kinder oder Kranke zu kümmern in unserer Gesellschaft nichts wert ist?

... wenn wir uns bei einer ungewollten Schwanger- schaft keiner unangenehmen Beratung unterziehen müssten, bei der uns erklärt wird, warum wir ein schlechter Mensch sind, weil wir abtreiben wollen?

... wenn wir uns beim Job in der Altenpflege nicht entscheiden müssten, ob wir tröstend die Hand halten oder schon zur nächsten Patientin hetzen müssen, weil die Schicht zu dünn besetzt wurde?

... wenn wir uns nicht mehr davor fürchten müssten, dass der eigene Partner bei seinen Wutausbrüchen die Kontrolle verliert und wir nicht wissen, wohin wir mit den blauen Flecken gehen sollen?

Was utopisch klingt, sollte eigentlich längst selbstverständlich sein. Ist es aber nicht. Das Gute: viele von uns Frauen akzeptieren die schlechten Zustände schon längst nicht mehr. Überall auf der Welt stehen wir auf und fordern unsere Rechte ein – wir streiken! Es geht um nicht mehr und nicht weniger als ein gutes Leben für alle.

Als LINKE fordern wir deshalb am 8. März und jeden Tag:

■ Ein Ende der Gewalt gegen Frauen. Das heißt: Eine konsequente Aufklärung der Taten, eine solide Finanzierung von Frauenhäusern und der politische Einsatz gegen jegliche Form sexistischer Gewalt.

■ Die Aufwertung der Pflegearbeit. Das heißt: 100 000 Pflegekräfte mehr in Krankenhäusern, 40 000 Fachkräfte mehr in der Altenpflege, ein verbindlicher Personalschlüssel und ein Mindestlohn von 14,50 Euro in der Altenpflege. 

■ Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Das heißt: Streichung der Paragrafen 218 und 219a – denn Schwangerschaftsabbrüche müssen endlich entkriminalisiert werden. Das Informationsverbot muss fallen. 

Eine armutsfeste Rente. Das heißt: Anhebung des Rentenniveaus, die volle Anrechnung von Kindererziehung und eine bessere Anrechnung von Pflegezeiten bei der Rentenberechnung, sowie eine solidarische Mindestrente von 1.050 Euro.