Kreuzweg für die Schöpfung

“Die Umwelt ist ein kollektives Gut, ein Erbe der gesamten Menschheit

und eine Verantwortung für alle.“ [Papst Franziskus, Laudato si] _________________________________

 

 

 

Traditionen des Widerstands __________________________________

 

Im Frühjahr 1988 machten sich Atomkraftgegner*innen in Wackersdorf, dem geplanten Standort einer atomaren Wiederaufbereitungsanlage, mit einem Kreuz auf den Weg nach Gorleben – dem geplanten Standort eines sogenannten Endlagers. Sie gingen zu Fuß, in 33 Etappen, über 1200 km. Mehr als 6000 Menschen beteiligten sich an diesem Kreuzweg für die Schöpfung: Sie drückten damit nicht nur den – auch christlich geprägten – Widerstand gegen die zerstörerische Atomtechnologie aus, sondern auch die Kontinuität der Kämpfe und die Solidarität der Aktivist*innen.

 

In diese Tradition stellen wir uns, wenn wir erneut zu einem „Kreuzweg für die Schöpfung“ aufrufen und ein Kreuz von Gorleben nach Garzweiler, ins Rheinische Braunkohlerevier tragen.

 

 

Wir starten mit dem „Gorlebengebet“, laufen über das AKW Grohnde, das Kohlekraftwerk Datteln IV, besuchen die RWE-Zentrale in Essen und enden in Lützerath, dem Dorf an der Tagebaukante von Garzweiler II, das akut von Zerstörung bedroht ist.

Wir wollen damit den Skandal der schmutzigen Energiegewinnung aus Braunkohle in die Fläche tragen: Im Rheinischen Revier verlieren noch heute Menschen ihre Heimat, werden enteignet. Häuser und Kirchen werden abgerissen, Bäume gefällt, fruchtbarstes Ackerland kommt „unter den Bagger“ – dies für eine Energie, die die Erderwärmung immer weiter anheizt und unter der heute bereits die Menschen vor allem im globalen Süden leiden. Das Rheinische Braun­kohle­revier ist der größte CO2-Emmitent in Europa.

Ein gutes Leben für alle in Fülle

Die Schauplätze haben gewechselt, doch das Ziel ist das gleiche: Die Zerstörung des „gemein­samen Hauses“ stoppen, gleich ob durch Braun- oder Blutkohle, Gas, Atom – oder Autobahnen! Die Solidarität der Aktivist*innen vor Ort ist groß, jetzt geht es darum, die verschiedenen Aspekte des gemeinsamen Kampfes und seine unterschiedlichen Akteure zusammen zu führen. Dazu wollen wir symbolisch mit unserer Aktion einen Beitrag leisten. Sie ist offen für alle, für christliche Gruppen und Kirchengemeinden, für Klima-Initiativen und -aktivist*innen, für jede*n, der sich einsetzt für ein gutes Leben für alle in Fülle.
Wir rufen Euch auf

    Beteiligt Euch an diesem Kreuzweg für die Schöpfung, für Gerechtigkeit!
    Lauft mit – ob eine Stunde, einen Tag, eine Woche!
    Macht die Aktion in Eurem Umfeld bekannt! Verbreitet diesen Aufruf!
    „Adoptiert“ eine (oder mehrere) Etappen, betreut die Pilger*innen, macht Infostände, Andachten, Konzerte oder Diskussionen – seid kreativ! Ohne Euch geht es nicht – die Streckenführung steht, die Gestaltung liegt bei Euch.
    Laßt uns diesen Kreuzweg zu einem gemeinsamen Projekt der Klimagerechtigkeitsbewegung machen!

Quelle:  https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de/